3. Januar 2018: Eine Stunde in Rantum

Was(!) für ein Regen. Die ganze Nacht, wie Dusche. In der Frühe bin ich ausgesprochen gespannt, was passiert, denn die meteorologische Situation ist selten: Das Orkantief, das im Laufe des Tages besonders die Mitte und den Süden der Republik heimsuchen wird, zieht mit seinem „Auge“ direkt über die Insel.

Bereits beim Frühsport sehe ich die Aufreissfront vom Südwesten heran nahen, so dass ich im Anschluss sofort Richtung Rantum aufbreche. Besser wäre Hörnum gewesen, aber hinterher ist man immer schlauer…

Ich stehe am dortigen Hauptübergang – zunächst alleine – und denke gerade, jetzt bräuchte ich für das Foto eine Dame mit rotem Mantel. Da kommen gleich zwei um die Ecke. Noch etwas schräger:

Es gibt für einige Orte an der Westküste der Insel ein neues Problem, das wir den Sandvorspülungen zu verdanken haben. Vor deren Beginn hatte die Insel eine durchgehende Dünen- und Kliffabbruchkante, die es Spaziergängern verwehrte, auf „verbotenen Fährten“ zum Strand zu gelangen (um so die Kurtaxe zu sparen, ähäm). Aufgrund der Sandvorspülungen und des Windtransportes desselben haben sich über die Jahre mächtige Vordünen gebildet, die es nun ermöglichen, einfach über die ehemaligen Randdünen hinweg an den Strand zu marschieren…:

… wie es in Rantum an mehreren Stelle zu beobachten ist:

Behördlicherseits wird versucht, mit Schildern, Bepflanzungen, Reisigbestick und auch Stacheldraht diesem Treiben ein Ende zu setzen, was aber nur in Einzelfällen gelingt.

Das Problem liegt eigentlich auch woanders: Es befinden sich in Ferienzeiten bis zu 180.000 Menschen zusätzlich zu den knapp 20.000 Einwohnern auf der Insel, was für einen fragilen Sandknust wie Sylt ganz einfach zu viel des Guten ist. Hier ein Auszug aus dem Jahres-Rundbrief von Dr. Roland Klockenhoff, dem 1. Vorsitzenden der Naturschutzgemeinschaft Sylt:

Als ich gegen 11:30 Uhr nach Westerland zurück kehre, herrscht im Umkreis der Autoverladung Stillstand. Abreise-Stau. Nichts geht mehr.

Nicht nur in Hamburg „sagt man tschüß!“

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