365 Tage Sylt – Die besten Momente (1)

In den zurück liegenden Wochen machte ich diverse Bildauswahlen für Kalender, Zeitschriften und Werbekataloge, so dass ich reichlich Gelegenheit hatte, einen Blick auf die fotografischen Highlights des nun fast zurück liegenden Jahres zu werfen.

Ansel Adams sagte, dass die Momente, in denen große Landschafts-Fotos entstehen, für den Fotografen stets mit hoher Emotionalität verbunden sind. Kann ich voll bestätigen. Damit sind nun allerdings nicht die besten – sagen wir mal – 500 Motive gemeint, sondern jene Highlights, die sich nach einem Arbeitsjahr an den Fingern zweier Hände abzählen lassen. Wenn ich solch ein Bild in zeitlichem Abstand betrachte, baut sich die ganze Situation der Entstehung wieder vor mir auf – großartig!

Ich möchte die ohnehin emotional aufgeladene Zeit über Weihnachten nutzen, Euch noch einmal jene Blog-Motive zu präsentieren, die mir persönlich besonders viel bedeuten.

1. Motiv: Der Windpark (4. September 2017, vor der Morgendämmerung)

Ende August besuchte mich Laura Kranich, eine junge Fotografin aus Kiel, über die ich Wochen vorher einen Filmbericht im Schleswig-Holstein Magazin gesehen hatte:

Ich hatte Laura angeboten, bei uns im Haus zu übernachten, aber nix da: Noch vor der Abenddämmerung radelte sie los, fotografierte bei nicht eben günstigen Bedingungen die ganze Nacht, um morgens mit dem ersten Frühzug nach Kiel zurück zu fahren. Alle Achtung! O.k., sie ist hinter astronomischen Erscheinungen her, hinter Polarlichtern und auch dem Meeresleuchten (tolle Bilder auf ihrer Homepage und auf Facebook),…. aber bei absoluter Finsternis zu fotografieren, war mir bis dahin gar nicht in den Sinn gekommen.

Tage später schickte sie einige Ihrer nächtens geschossenen Fotos, unter anderem vom Offshore- Windpark Butendiek, der 33 km vor der Sylter Westküste liegt. Großes Kino! Ich war komplett Feuer und Flamme, und zog am ganz frühen Morgen des 5. Septembers los, um erste Erfahrungen in der Nachtfotografie zu sammeln… ein beeindruckendes Erlebnis: Die totale Dunkelheit, die irrationale Stille, die minutenlangen Belichtungszeiten, letztlich die Bildergebnisse – alles war in dieser Form neu für mich und dementsprechend aufregend.

Zwar nahm ich mir vor, das Thema Nachtfotografie im Auge zu behalten, aaaber… ich bin einfach kein Nachtmensch, auch noch nie gewesen. Nachts bin ich müde und möchte schlafen. Außerdem sind die fotogenen Nacht-Themen auch sehr begrenzt. Nur beim Polarlicht und beim Meeresleuchten, da bleib ich mal dran…

P.S.: Heute bringt der Postbote ein Päckchen. Absender: Laura Kranich. Inhalt ( hab schon mal geluschert): Ein Kalender mit dem Titel LICHTER DER NÄCHTE 2018. Großartig!

Kommentare (2)

  1. Na sowas!
    Da schaue ich gerade nach, was dein Blog so macht und prompt springt mich mein eigenes Antlitz an!
    Sachen gibt’s, die gibt’s goar ni!
    Es war mir eine große Freude, dich einmal persönlich kennenlernen zu dürfen und ich hoffe, dass ich noch einiges von dir lernen kann und du ja vielleicht sogar von mir…?! Mir war gar nicht so bewusst, dass die Art von Fotografie, die ich mache schon etwas speziell ist. Aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen, die Nacht-Themen sind grenzenlos. Wir müssen uns mal wieder unterhalten!
    Übrigens: Die Dünennebelbilder sind ganz fantastisch! Und die Alien-Story dazu nicht minder, du solltest vielleicht ein Buch darüber schreiben!
    Mich erinnerten die Sylter Dünenlandschaften schon als ich sie das erste Mal sah an einen fremden Planeten…
    Aber genug erstmal.. Mach bitte weiter so, deine Beiträge sind köstlich!
    Und im Augenblick sind sie auch schön, um ein wenig up-to-date zu bleiben, was an der Küste so los ist.
    Frohe Weihnachten und liebe Grüße aus dem Schwarzwald,
    Laura

    • Hans Jessel

      Nä jetz! DAS nennˋ ich mal ne Weihnachts-Überraschung, Du Freundin der Nacht. Mille grazie zunächst für Deinen Nachtlicht-Kalender, und danke für das Angebot, von Dir lernen zu dürfen. Ist angenommen. Allerdings gibt es da ein Problem: Spätestens(!) um 23 Uhr schlafe ich gnadenlos ein. Ab 3 Uhr bin ich dann wieder dabei. 😉 Kriegen wir das getackelt? Grüße ins Schwarzwäldische von einem Freund der Dämmerung namens Hans

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