Der „North Sea Ultra 2023“ beginnt heute früh um 6 Uhr direkt oberhalb des Kampener Roten Kliffs:
Die Läufer legen an diesem Samstag nicht weniger als 111 (Einhundertundelf) Kilometer zurück, solange es irgend geht, im Laufschritt. Der Spitzenmann verkündet, er wolle die Strecke in neun Stunden schaffen, also bis 15 Uhr an gleicher Stelle durchs Ziel laufen. Die meisten werden noch jetzt um 18 Uhr unterwegs sein, wo ich diese Zeilen schreibe.
Zunächst geht es auf den Radweg nach List…:
… dann bis zur Ellenbogenspitze, und zurück über den Lister Hafen (KM 27), Kampen und Keitum bis zum Morsum Kliff (KM 53), dann über den Rantum Becken Deich und Rantum bis zum Hörnumer Hafen (KM 84), schließlich über die Promenade Westerlands (KM 103) zurück zum Kampener Startpunkt…
Wenn jemand von Euch im kommenden Jahr teilnehmen möchte, bitte auch an die 199,- Euronen Startgeld denken, ok?
Ich radel‘ im Anschluss noch ein wenig herum und entdecke eines der entzückenden 20er Jahre Reetdachhäuser in Kampen, das gerade „für moderne Ansprüche“ aufgebretzelt wird:
Hinten rechts erkennt man immerhin noch Restbestände der naturgeschützten Heide, die im Umkreis des Hauses mal wuchs.
Schlimmer noch hat es ein Haus in Keitum erwischt. Nach dem Tod der Besitzerin wurde dieses vom Erben stantepe verkauft. Der neue Besitzer hob das Haus zunächst im Ganzen an, um nachträglich einen Keller darunter zu pfriemeln. Nun ist bei dem denkmalgeschützten Haus gerade der gesamte Dachstock „verschwunden“:
Es(!) ist(!) zum(!) Heu(!)len: Nirgends in Nordfriesland gab es noch bis vor wenigen Jahren so viele „Uthlandfriesische Häuser“ (so der Fachbegriff für diesen Häusertyp, dessen Verbreitung sich auf den Raum Nordfriesland beschränkt) wie auf Sylt. Nun geht eines nach dem anderen „entseelt“ über den Jordan – den Pfeifenköpfen im Denkmalschutzamt sei Dank!
Seit Jahrzehnten mache ich Aufnahmen dieser wunderschönen Häuser. Hier ein Prachtexemplar aus meiner Nachbarschaft in Westerland: