21. November: Der totale Tapetenwechsel

Nach‘m Frühstück werfe ich meinen Rucksack über und erwische um 9:02 Uhr geraaade noch den Bus in Gran Canarias Hauptstadt LAS PALMAS. Hier wohnen nahezu die Hälfte der Inselbevölkerung von 780.000 Einwohnern – was eine eher geschätzte Zahl ist.

Im unterirdischen Busbahnhof SAN TELMO habe ich direkten Anschluss an den Schnellbus nach MASPALOMAS, von GÁLDAR aus gesehen genau auf der gegenüberliegenden Seite der Insel. Für die 90 Kilometer bin ich schnelle zwei Stunden unterwegs:

Dunkle Wolken rückten schon während meiner Abfahrt von Norden her an, Teile davon schaffen es sogar über die Berge hinweg und verdüstern selbst hier im Süden noch kurzzeitig den Himmel, aber nach einer guten Stunde ist die Sonne wieder da. Meines Wissens nach ist MASPALOMAS der sonnenreichste Punkt ganz Europas, geschützt durch diese Berge vor den Unbilden, die atlantische Tiefdruckgebiete wintertags gelegentlich tief in den Süden entsenden.

Hier unten herrscht echtes Wüstenklima, 200 mm Regen pro Jahr werden beileibe nicht immer erreicht. Die Kanarischen Kiefern oben im Gebirge sammeln die zehnfache(!) Menge aus den Wolken, was ich vorgestern live erleben durfte.

Wenn Ihr Euch – auf dem Titelbild links der Fahnen – die tiefe Schlucht anschaut, die unten schmal beginnt und sich oben zu einem breiten Kessel weitet, könnt Ihr Euch im oberen Teil den Ort SAN BARTOLOMÉ DE TIRAJANA vorstellen, von dem aus ich vorgestern im Regen bis zum CRUZ DE TEJEDA lief. Dort dürfte auch heute wieder Dauerregen niedergehen, so wie das von hier aus aussieht:

Foto: Blick auf den CHARCA, einen Brackwassertümpel in Maspalomas, der nach kräftigen Niederschlägen im Hochland mit Süßwasser gespeist wird, und an stürmischen Tagen mit Meerwasser geflutet wird.

Nun habe ich die komplette Strecke ab GÁLDAR bis SAN BARTOLOMÉ absolviert, es steht aber noch die Fortsetzung hinab bis MASPALOMAS auf dem Programm, die ich nun von hier aus anzugehen gedenke. Bitte bei stabilerem Wetter!

Nach Ankunft beziehe ich mein Apartamento in Steinwurfweite des Leuchtturms, und pilger‘ gleich mal an den Beach zum baden… Wie schön, dass es hier einen offiziellen FKK-Strand gibt! So bin ich’s gewohnt, von zuhause, von Kindheit an.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert