Als ich vormittags an den Strand komme, steht im selben Moment fest, dass mein Thema die Wellen sein werden, die nach der stürmischen Nacht nun bei Sonnenschein und laaangsam abflauendem Wind auf die Küste zurollen. Ich laufe eine ganze Strecke auf und ab, bis ich eine Stelle entdecke, wo die Brecher ein Phänomen zeigen, das ich in letzter Zeit schon häufiger beobachten konnte: Von zwei Seiten schräg aufeinander zulaufende Wellen nämlich, siehe das heutige Titelbild. Ich vermute, es hängt mit sogenannten „Treckern“ zusammen, Unterströmungen, die das Wasser vom Strand wieder zurück befördern ins Meer. „Return to sender“ sozusagen. Diese Richtung Meer fliessende Strömung saugt die anlaufenden Wellen regelrecht an. In gar nicht mal so seltenen Fällen knallen die Wellen dann auch zusammen, was im kommenden Foto zwei Wellen vor unseren Augen demonstrieren. Die linke, gischtige Welle ist bereits umgebrochen, sie fliesst teilweise über die rechte Welle hinüber, die gerade am Brechen ist:
Große, klar umrissene Wellen, die nahe am Ufer brechen, die suche ich:
Auf dem Abschlussbild (das ich eigentlich wegen der Wellenkaskaden fotografierte) ist rechts oberhalb des brechenden Wellenteils eine Silbermöwe zu sehen, die sich geradezu kamikazemäßig im Sturzflug Richtung Wasseroberfläche befindet. Das sieht man auch nicht alle Tage. Aber die hohe Brandung wirbelt jede Menge Meeresgetier an die Oberfläche, und da heisst es: Schnell zuschnappen:
Zum heutigen Abend zieht bereits das nächste Regengebiet auf, und es wird schon wieder stürmisch – mit Glück geht’s morgen weiter mit Wellenbildern…