Das Wetter ist wieder richtig grottig. Schon beim Frühstück blicken wir in einen eeendlooosen Bindfadenregen, und die Ansicht der Berggipfel verheißt nichts Gutes:
Doch wir sind in unserem Leben genug gereist um zu wissen, daß in solchen Situationen ein beherztes Auftreten zu den lustigsten Geschichten führt – zumindest im Nachherein. Und wozu hat Silke ihren top-schicken Regenumhang schließlich mitgenommen? Bitteschön:
Eigentlich stand für heute eine Exkursion auf höhere Grate im illustren Reiseprogramm. Nun entscheiden wir uns für den „Sissi-Weg“. (Gröööööl!), der uns nach gut 70-minütiger Wanderung über Stock und Stein und matschiges Terrain…:
… zum Schloß Trauttmansdorff führt, wo Kaiserin „Sissi“ einst gerne logierte. Doch weniger das Schloß interessiert uns (richtiger: mich) in diesem Fall, sondern das TOURISEUM, eine Ausstellung über die Entwicklung des Tourismus‘ im Allgemeinen, aber ganz besonders im Südtirol‘schen:
Um es kurz zu machen: Diese museumsdidaktisch hervorragend konzipierte Ausstellung ist das Beste, was ich mir je zu diesem Thema anschauen durfte. Sie strotzt vor Ideen, die uns – insbesondere aufgrund ihrer lustigen Zusammenstellung und eines schillernden tiefgründigen Humors – für gute zwei Stunden in eine andere Zeit transportieren. Gleich zu Beginn hören wir Zeitzeugenberichte von Einheimischen, die den urplötzlichen Boom in den 1970er Jahren aus Sicht der „Bereisten“ beschreiben – total zum Piepen, sag‘ ich Euch! Und wunderbar dargestellt auch der Marketing-Beitrag der Künstler (Thema Sehnsuchtsbilder!) – in Wort und Gemälden:
Und die „Quittung“ der Touristen erst, wenn die versprochene/erwartete Idylle nicht passgenau geboten wird – ich könnte mich schlapplachen. Zumal ich als Betrachter ja mitten drin stecke in diesem Spiel:
„Tja Hans, nix mit Bergwanderung heute. Da machst Du ein langes Gesicht!“:
Nach diesem Ausstellungserlebnis pilgern wir noch durch Sissis Schlafgemächer etc. pp., entscheiden uns jedoch bald, noch die berühmten Gartenanlagen zu durchwandern – die wir heute dank des „liquid sunshine‘s“ ganz für uns alleine genießen dürfen:
Zum Abschluß klopfen wir uns auf die Schulter, „alles richtig gemacht, Silke und Hans!“
Dem schließen wir uns gerne an…