27. September, 14:03: In der Herzkammer Capri‘s!

Wir haben einen Platz ergattert! Auf der Piazzetta, der vibrierenden Herzkammer Capri‘s. Jeder Besucher muss diesen Platz kreuzen, meist mehrmals. Keiner kommt daran vorbei. Aber einen Sitzplatz bekommen nur die Glücklichen. Haha, zu welchem Preis, wollt Ihr nun wissen? There we are: Ein Bier und einen Grapefruitsaft, macht € 28,-.

Aber dafür pulsiert hier nun wirklich das Leben, und wir sind uns einig: Sooooo viele hübsche Frauen in teilweise geradezu verzückenden Kleidern haben wir woanders noch nie gesehen – und irgendwie gehen die Preise, dieses Showprogramm eingerechnet, dafür (fast) in Ordnung. Und immerhin habe ich mir diesen Grapefruitsaft auch verdient. Denn das Frühstück fiel schon mal aus wegen einer Foto-Frühtour…:

… zum ARCO NATURALE…:

… einer von der Erosion geschaffenen Felsbrücke aus Kalkgestein – und diese wollte ich gerne alleine und in Frieden erleben…

Danach pilgere ich über Umwege zur VILA JOVIS, einer fast zweitausendeinhundert Jahre alten Dependance des römischen Kaisers Tiberius (42 v. Chr. – 37 n. Chr.)

Die spinnen, die Römer? Ich fühle mich eher überwältigt von soviel architektonischer Akkuratesse – zu Zeiten, als die Bewohner Sylts immerhin noch in Erdhöhlen lebten:

Über holprige und abschüssige Pfade…:

… erreiche ich eine gute halbe Stunde später die VILLA LYSIS des Barons JACQUES D’ADELSWÄRD FERSEN (1879 – 1923, auf Capri):

Und wisst Ihr, was bei dieser heutigen Wanderung eigentlich das Schönste war/ist? Der gesamte östliche Teil Capri‘s ist komplett AUTOFREI. Hier bewegt sich der Mensch ausschließlich in der Art vorwärts, für die er geschaffen wurde – nämlich gehend. Kein Krach, kein Gestank, keine ständige Nerverei von drängelnden Blechkistenfahrern – für Menschen wie mich sind derartige Orte das gefühlte Paradies auf Erden.

Ich höre, dass es älteren Capresern ähnlich geht wie mir – mit meiner Heimatinsel Sylt: Dass viele es nicht mehr ertragen, diesen überbordenden Tourismus und diesen ganzen Krach, den allein der Verkehr mit sich bringt. Sie haben ihre Insel verlassen, und sie kommen nicht einmal mehr auf einen Kurzbesuch zurück – weil sie ihre Kindheitserinnerungen gerne unbeschädigt behalten wollen.

 

Kommentare (2)

  1. Sabine Hirschberger

    Moin Ihr 2 Lieben,

    Vielen Dank für die tollen Eindrücke ….diese machen sooo viel Vorfreude.

    Genießt die letzten Stunden und kommt wieder heile zurück auf unsere Insel.
    Das nächste Mal sehen wir uns wieder auf dem Markt bei einem Cappuccino .

    Ganz herzliche Grüße
    Sabine

    • Hans Jessel

      Buongiorno Sabine, Ihr dürft Euch freuen auf diese tolle Insel und die netten Menschen hier! Nach Eurer Rückkehr bitten wir um ein baldiges Treffen zum Austausch… 😉 Grüße, Hans

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