Ach, wie herrlich! Nach sechseinhalbstündiger Zugfahrt erreiche ich – immerhin pünktlich zum abendlichen N3-Wetterbericht – noch vor 20 Uhr die Insel. Ein butterweicher Meeres-Odem umarmt mich bereits am Bahnhof beim Aussteigen… was für ein Genuss nach der schlimmen Stink-Luft in Hamburg. Man muss sich das vorstellen: Eine Großstadt eines der reichsten Länder der Welt in gutventilierter Meeresnähe hat seit vielen Jahren eine der stärksten Luftverschmutzungen ganz Europas vorzuweisen, und zahlt jährlich sechsstellige Strafgebühren deswegen. Tut aber nichts dagegen, oder jedenfalls definitiv nicht genug.
Auf Sylt ist Hohlebbe. Ich erscheine pünktlich zum Niedrigwasser am Westerländer Südstrand und bin die erste gute Stunde nahezu alleine dort. Was für ein Geschenk:
Ein zarter, fast frühlingshafter Wind weht mir aus dem Süden entgegen, und bald macht sich die Sonne rarer. Perfektes Licht für einige Strand-Stillleben. Zunächst tauche ich ab in die Grand Canyon-Strukturen am Niedrigwasserstrand…:
… dann beobachte ich einen Schlangenstern, der sich begeistert zeigt, als ich ihn nach dem Foto-Shooting vorsichtig in eine Ebbe-Leie transportiere…:
… schließlich begeistere ich mich mehr und mehr über die krassen Farben der Trogmuscheln…:
… und der „Roten Bohnen“, die bei diesem diffusen Licht besonders gut aussehen:
Seelenbalsam nach zwei Tagen in der Stadt und nach Zugfahrten, die nicht mal garantieren, dass man überhaupt ankommt. Danke Sylt, dieser Morgen war eine Begrüßung nach Maß!
Schön das die Insel sie so freundlich willkommen hieß.
Wunderschön sind immer wieder Ihre Stillleben, bei deren Anblick ich immer ans Muschel- und Seesternsammeln in der Kindheit denken muss. Was gab es eine Vielfalt und was konnte man immer bei Ebbe in den Buhnen entdecken…
Herzliche Grüße, C.Oswald