Ein weiterer Improvisations-Morgen: Die Schneefallgrenze liegt mit 2.000 Metern, also nur gut 200 Metern über dem Ort, weiterhin zu tief. So zeigt es der Blick auf unseren Hausberg Piz da Staz:
Also beschliessen wir nach ausgiebigem Wetter-Check, heute dem Schweizer Nationalpark, dessen westlichster Teil mit dem Flusstal Trupchun sozusagen um die Ecke liegt, einen Besuch abzustatten.
DER Schweizer Nationalpark (es gibt nur einen), wurde unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg gegründet. 170 Quadratkilometer groß, birgt er einen der „wildesten“ Teile der gesamten Alpen und dient als Schutz- und Forschungsgebiet in Einem.
Hoch über dem Fluss queren wir zunächst einen ausgedehnten Lärchenwald. Es ist die Zeit der Hirschbrunft, wir hören immer wieder das gutturale Röhren, während wir die ersten Kilometer zurücklegen:
Gelegentlich öffnet sich der Blick, und (zumindest ich) komme mir eher vor wie in Alaska als in Europa:
Dieser Eindruck verfestigt sich, als wir den Fluss queren, der sich nach den schweren Samstags-Regenfällen in ganz wunderbarer Verfassung zeigt. Übersät mit Baumstümpfen nämlich, die von den Wassermassen in Richtung Inn abtransportiert werden:
Tiefe Erosionsrinnen durchziehen die steilen Talhänge, auf denen wir Murmeltiere, Hirsche, Gämsen und Steinböcke ausmachen:
Herrlich:
Unser Rückweg führt uns auf der rechten Seite des Flusses entlang. Regula, hier in ihrer Funktion als Gebirgsziege, ist schon ein Stück voraus:
Nach 14 Kilometern ausgiebigen Naturerlebnisses sehen wir kurz ausserhalb der Nationalparkgrenze ein Schotterbett, in das wir hinabsteigen können:
Beste Gelegenheit für ein verdientes Picknick im Sonnenschein mit Kartoffelsalat und Würstchen nach Sansibar-Art:
Boah, DAS schmeckt!