Ok, das muss wohl auch mal sein: Es nieselt, tröpfelt und regnet nahezu den ganzen Tag. Der weiterhin kräftige, fast stürmische Wind sorgt auch nicht gerade für mentale Wohlgefühle. Und selbst als hartgesottener Blogger überlege ich schon ein Weilchen, ob ich wirklich vor die Tür gehen sollte.
Die Schlauesten haben sich rechtzeitig die besten – das heißt hintersten – Plätze auf der windgeschützten Terrasse im Café Orth gesichert…:
… und sogar die Ober-Ornis auf der Promenade haben sich unter die Arkaden zurückgezogen, von wo aus sich um diese Jahreszeit und unter diesen raubeinigen Bedingungen jede Menge Hochseevögel beobachten lassen. Basstölpel und Sturmtaucher stehen besonders hoch im Kurs, wie ich vernehme:
Und während auch die letzte tapfere Muddi ihren strandbegeisterten Nachwuchs vom Muschelsammeln und Buddeln wegzerrt…:
… sehe ich mich in der vermaledeiten Tristesse bereits wieder durch Westerländer Hochhausschluchten wandeln, um meiner strapazierten Gefühlswelt Ausdruck zu verleihen:
Aaaaber dann blitzt DIE Idee des Tages vor mir auf: Melek Toraman hat doch zur Zeit eine Ausstellung, und zwar in der „Galerie am Meer“ direkt bei der Musikmuschel! Mal unter uns: Ich kenne gefühlt keine Künstlerin auf Sylt mit derart viel Sonne im Herzen – und in ihren Bildern. Melek ist gebürtige Sylterin mit türkischen Wurzeln, hat in Florenz Modedesign studiert, ist im „Nebenberuf“ Speedsurferin mit vielen deutschen und internationalen Titeln, und malt… tja, sieht so vielleicht ‚Glück‘ aus, frage ich mich? Jedenfalls geht es in den Besprechungen ihrer Ausstellungen immer um dieses Thema, und auch ihre aktuelle Präsentation ‚Auf den Wellen des Glücks‘ beschäftigt sich – sichtbar – mit diesem schönen Gefühl. Auf mich wirkt diese kleine so überaus bunte Galerie heute ohnehin mehr wie ein Anti-Depressivum, an diesem grauen und nassen Vormittag. Danke, Melek, für die fröhliche „Farbdusche“ und das nette Gespräch. Ich freue mich sehr, wenn sich auch jüngere Künster*Innen von der Insel mal zeigen – mit Werken, in denen sich unser Zauber-Eiland in irgendeiner Form stets wiederfindet:
Übrigens: Diese „Gute Laune – Ausstellung“ geht noch bis zum 15. Oktober, und die glückliche Künstlerin freut sich über jeden Besucher!
Und die Aussichten für morgen? Es kommt, zumindest am Vormittag, noch dicker. Ich kann‘s auch nicht ändern…
Hallo Herr Jessel,
Bedanke mich herzlichst für den Artikel.
Sie haben ja auch eine gute Energie.
Mit besten Grüßen
Melek Toraman
Total gerne geschehen, Melek. Und was die „gute Energie“ angeht, so bemühe ich mich zumindest – es gelingt aber nicht immer. 😉 Wenn ich mir zum Beispiel die Wettervorhersage für Freitag anschaue, könnte ich gut eine „gemalte Sonnendusche“ gebrauchen… wir sehen uns also nochmal. Mit Grüßen, Hans