Zu den bezauberndsten Naturstimmungen, die Sylt zu bieten hat, zählen für mich die frühen Morgende am Wattufer – im Herbst genauso wie im Frühjahr, wenn zehntausende von Watvögeln mit lautem Tjüdelü ihr Leben feiern. Fast alle sind nur auf der Durchreise hier, im Herbst von Nordskandinavien und den arktischen Inseln auf dem Weg zu afrikanischen Küsten. Und den Treibstoff für diese Transkontinentaltouren finden sie hier – auch in den Sylter Schlickwatten, wo Myriaden von Kleinkrebsen und Würmern als schmackhafte und energiereiche Nahrungsquelle zur Verfügung stehen.
Als die Morgensonne ihre ersten Strahlen über die Salzwiesen ergießt, warte ich schon eine ganze Weile auf diesen Moment und bete nur, daß die nervigen Kondensstreifen aus meinem Bildwinkel verschwinden mögen – letztlich bleibt nur einer übrig:
Das Bild des Tages ist im Kasten, aber die messerscharfe Sicht hält mich noch gefangen, und die sanft auflaufende Flut schafft kleine Inselwelten, an deren Rändern die Watvögel nach Nahrung suchen:
Die ehemalige „Sandinsel“ vor dem Nössedeich ist mittlerweile zu einer Halbinsel geworden. Ursache dafür sind die starken Sedimentverlagerungen gerade an stürmischen Tagen, die diese lange Sandzunge innerhalb mehrere Jahrzehnte entstehen ließen:
Immer wieder fliegen hunderte, manchmal tausende von Nonnengänsen mit lautem Gequake über mich hinweg…:
… und auch der Radlerverkehr nimmt zu:
Als auch noch der Vogelkundliche Kursus aus der VHS Klappholttal anrückt…:
… mache ich besser mal die Fliege…