Als ich um 6:30 Uhr in meinem Ausguck stehe und in die – noch fast stockfinstere – Runde schaue, sehe ich in ein friedliches Ambiente, wie ich es schon gefühlte Monate nicht mehr erleben durfte – fast unglaubhaft: Kaum ein Hauch Wind, harmlose Wolken ohne Schauerneigung, ein glitzerndes Firmament mit viiieeelen Sternen – und eine gaaanz wunderbare Ruhe: Keine Autos, keine Rollkoffer, nur ein Radfahrer huscht fast unbemerkt auf der Straße vorbei.
Seid Wochen meine erste Frühexkursion, und ich entscheide mich für eine Fahrt gen Norden, weil – ja weil es noch ein klitzekleines Problem gibt, und das sind die Wolken über dem Festland, die zumindest im nördlichen Teil der Insel nicht ganz so aufgepludert erscheinen wie im Osten Westerlands und weiter südlich.
Auf Höhe des Kampener Leuchtturms (siehe heutiger Titel) muss ich allerdings erkennen, daß sich die Festlandsbewölkung ebenfalls entschieden hat, gen Norden zu ziehen und darüber hinaus mit der mittlerweile aufgegangenen Sonne emporzusteigen scheint…:
… weshalb ich in die Warteschleife gehe und das Leuchtturm-Gelände einmal umradel:
Allerdings zaubert auch dieser Schachzug die Sonne nicht hervor. Ganz im Gegenteil: Als diese – eigentlich – über das dunkle Horizontgewölk hinwegstrahlen soll, hat sich eine hohe Cirrusbewölkung über die Szenerie gelegt, die nun wohl endgültig meinen Fotomorgen ad absurdum führt:
In meiner meistgeübten Eigenschaft als unverbesserlicher Optimist beobachte ich das ganze Geschehen zwar noch weiter, gebe mich aber – beim Blick über das Watt vor Keitum – dann doch geschlagen:
Die Fernsicht schrumpft beträchtlich, und die Sonne verabschiedet sich bald in Gänze hinter undurchsichtigem Gewölk, so daß ich lieber zurückfahre und mich erfreulicheren Dingen zuwende: Dem Frühstück nämlich und dem anschließenden Sportprogramm.