Blick von der HALBINSEL CHASTÈ über den SILSER SEE auf den PIZ DE LA MARGNA
Gleich nach Sonnenaufgang starte ich zu einer Foto-Exkursion zum LANDWASSERVIADUKT, das nur 50 Geh-Minuten von FILISUR entfernt liegt:

Dieses Viadukt ist das berühmteste von allen, und sozusagen das Wahrzeichen Graubündens. Besonders spannend: Das Viadukt endet direkt in einem Tunnel, von dem der Zug sozusagen „verschluckt“ wird.
Läuft man ein wenig herum, tauchen überall Viadukte auf. Man fühlt sich wie in einer überdimensionierten Märklin-Eisenbahnanlage. Daneben gibt es die berühmten „Kehrtunnel“, in denen die Züge kreisförmig im Felsen nach oben oder unten geleitet werden – „Corkscrew-tunnel“ werden die auf englisch genannt, was die Machart besser erklärt. Diese entstanden, weil die „Anlauf-Strecke“ für den steilen Anstieg künstlich verlängert werden musste, um die vielen Höhenmeter zu „strecken“…:

Schön auch, dass sich die Züge bereits Minuten vor der Vorbeifahrt per Pfeifton ankündigen, und auch das „Bollern“ der durch die Tunnel fahrenden Waggons ist über weite Strecken hörbar:

In BRUSIO im POSCHIAVO kurz vorm italienischen TIRANO gibt es eine solche „Kehre“ in freiem Gelände – hier dargestellt im Eisenbahnmuseum in BERGÜN. Frei nach dem Motto: „Wieder ein paar Meter Höhe bewältigt:

Heute strahlt die Sonne vom Himmel, und ich entscheide mich recht spontan, ins OBERENGADIN zu fahren. Von FILISUR aus sind’s 55 Minuten per Zug bis ST. MORITZ, von dort aus nochmal 20 Minuten per Postauto…:

… bis nach SILS, meinem Lieblingsort seit meiner ersten Schweizreise. Vorbei an dem entzückenden NIETZSCHE-HAUS, in dem der exzentrische Philosoph während seiner monatelangen Aufenthalte stets in einer winzigen, dunklen Kammer lebte…:

… laufe ich gleich an den SILSER SEE…:

… auf die mit gelben Lärchen dicht bestandene HALBINSEL CHASTÈ. Der Blick von hier aus ist ein wahrer Traum:

Auch Nietzsche war häufig hier, deshalb gibt’s einen passenden Gedenkstein mit Gedanken, die ihn hier im Jahr 1900 beim Wandern „übermannten“:

Darauf muss man auch erstmal kommen… Mein angepeiltes Ziel, zur nachmittäglichen Kaffeetafel mit Live-Orchestermusik ins Hotel Waldhaus einzuziehen, muss ich leider knicken, denn das Ensemble spielt während der Sommersaison „nur bei schlechtem Wetter“…:

Deshalb ist der Appetit am Abend im Hotel in Filisur umso größer. Gut, dass es „Schweizer Rösti“ gibt:

Leckerlecker…