Kein Besuch auf Gran Canaria ohne eine Foto-Exkursion zu den Waaahnsinns-Dünen von Maspalomas… und bitteschön im allerersten Sonnenlicht:

Das klappt nur so lala, denn eine Wolkenbank über dem südostlichen Horizont lässt die Sonne erst strahlen, als alles Weiche bereits vergangen ist. Und das passiert sehr flink, hier in den Subtropen.
Glücklicherweise wurde nun eeendlich(!) ein Betretungsverbot eines Großteils des gut vier Quadratkilometer großen Wanderdünenlandschaft verfügt, inklusive Androhung drakonischer Strafen bei Nichtbefolgung. Nun ist dieses Sandmeer in (fast) reiner Form und unzertrampelt zu bewundern, wie Ihr seht, aber einige Döösbaddel gibt’s eben immer und überall:

Allerdings wurde ein ausgepflocktes Wegesystem durch miteinander verbundene Täler angelegt…:

… das unter anderem durch den hinteren, stärker bewachsenen Teil der Dünen führt, der mich in Teilen schon sehr an einzelne Stellen des Sylter Klappholttals erinnert:

Mich als Geograf interessiert natürlich, warum diese Dünen – in dieser reinen Form in Europa einmalig! – genau hier entstanden sind. Ich mach‘s auch kurz: Der Sandlieferant – wichtigster Faktor der Dünenentstehung – liegt gleich nebenan, die Sahara. Und der Sand weht nur bei Ostwind heran und findet ideale Bedingungen, sich auf ganzer Breite zwischen den Pflanzen im Schotterbett des Barrancos von Fataga zu fangen, den ich gestern durchwanderte:

Diese Schotterflächen, gleichzeitig bis heute ein wichtiger Grundwasserspeicher, sind in zahlreichen Dünentälern zu sehen, hier zum Beispiel:

In derart sensiblen Küstenlandschaften wie dieser kommt immer das Drama hinzu, dass sie im Rahmen des Meeresspiegelanstiegs langfristig gesehen dem Untergang geweiht sind. Dieses Drama kennen wir auch von Sylt, und wissen daher, dass eben dieser Gesang des Untergangs durchaus die Attraktivität der totgeweihten Landschaft erhöht:

Liebe Dünen, für ein allem Schönen zugeneigtes Künstlerherz seid ihr ein einziger großer Traum. Danke für diese – gefühlt außerplanetarischen – Minuten, die ich Euch in schönstem Licht bestaunen durfte. Gerne würde ich Euch mal ein ganzes Jahr fotografieren, zu allen Tages- und Jahreszeiten, ausschließlich. *Hach*, was wäre das schön!
Bitte vormerken: Morgen Jakobsweg, die Abschlusstour, von FATAGA nach SAN BARTOLOMÉ DE TIRAJANA, alias TUNTE.