Die Dinge entwickeln sich gut im Verlaufe des Vormittags: Zunehmender Wind (immer gut!), Tendenz zu kurzen Aufklarungen zunehmend – und wunderbares Spätherbstlicht. Ich beobachte das Wetterradar im Halbstundentakt und weiß, wann ich anzutreten habe. Um 13:30 Uhr auf dem Roten Kliff nämlich. Den Rest überlasse ich der Natur.
Ich behaupte mal, dass es meine Stärke ist, mir meinen Job von der Natur vorschreiben zu lassen. Ich verankere mich für Tage, Wochen, manchmal Monate in ausgewählten Landschaften der Insel, wandere grübelnd umher, und sinniere dabei, wie das optimale Wetter für eben diese Landschaft aussehen könnte.
Was die Dünenwelt auf dem Roten Kliff anbelangt, muss es richtig pfeifen. Ab Windstärke 8 wird’s interessant. Heute sind’s Böen bis 10 Beaufort – das reicht schon mal. Aber ich brauche auch Rückfrontwetter mit gewaltigen Wolken und Schauern und sonnigen Abschnitten zwischendurch… und gute Sicht sowieso. Und möglichst keine Menschen bitte.
Heute erlebe ich einen von diesen 10% aller „erarbeiteten Tage“, wo alles klappt. Meine Wettervorhersage stimmt, die Natur präsentiert sich entfesselt, es gibt trotz der extrem widrigen Bedingungen (furchtbarer Sandflug/ die Luft geschwängert von Salzwasser) keine technischen Probleme – und ich habe wirklich Lust, zum erhofften Ergebnis zu kommen. Vergleicht das Titelbild von heute mit dem von gestern – und ihr seht (hoffentlich), wann eine Landschaft zu leben beginnt. Und ich darf dabei sein, weil ich es geahnt habe. Für mich ein ganz großer Moment in Sylts Ur-Natur!
Und schaut Euch dieses Meer an:
Waaaaah! Oder?
Der ganze Zauber währt keine Stunde. Sylt at itˋs best. Schönes Arbeiten – ein überglücklicher Fotograf:
Mehr will ich doch gar nicht.
Bei dem Bild:”schaut euch das Meer an ” stören die Menschen aber nicht, sondern sie geben ein Gefühl für die Weite !
(Und es gibt einen roten Punkt, der sich immer gut macht.)
Geeenau! 😉
Waaaaahnsinn