Nachdem ich vor zwei Jahren das erste Teilstück des sogenannten „Camino francés“ von der französisch-spanischen Grenze bis nach Burgos absolviert hatte, ging es nun auf die Meseta-Strecke von Burgos über knappe 200 km nach León:
Ich hatte gewaltiges Wetterglück: Kaum ein Tropfen Regen, meist herrlich kühle Vormittagstemperaturen (mehrmals unter Null Grad beim Abmarsch), wenig Wind, was auf diesem Streckenabschnitt keine Selbstverständlichkeit ist. Die spanische Hochebene liegt auf 800 – 900m Höhe und ist bekannt für klimatische Extreme. Wer hier bei Temperaturen über 35 Grad oder Nordweststurm und Dauerregen unterwegs ist, kommt schnell an seine Grenzen. Mich begleitete eine phantastische Sicht von 150 Kilometern, im Norden waren stets die schneebedeckten Grate des Kantabrischen Gebirges zu sehen:
Ich startete exakt dort, wo meine erste Tour endete, an der Kathedrale von Burgos:
Diese wurde um die Jahrtausendwende mit größtem Aufwand restauriert, hier ein Blick „nach oben“:
Die Meseta beginnt sozusagen am West-Tor der Stadt. Die Landschafts-Szenarien erinnerten mich oftmals an Norddeutschland (wo es in dieser Zeit durchweg 10 Grad wärmer war), mehr aber noch an die Große Ungarische Tiefebene, nur dass es sich bei der Meseta um eine Hochebene handelt, die einen noch weiteren Blick erlaubt:
Hier der Camino westlich von Castojeriz. Blick bis zum Ziel:
Landschaften wie am Computer generiert:
Der Camino, immerhin über 1.000 Jahre alt, führt durch zumeist kleine „Pueblos“, die diese Lebensader auch dringend benötigen:
Übernachtet wird in „Albergues“, die durchgehend mit Mehrbettzimmern ausgestattet sind, oder kleinen Pensionen – meine Wahl:
Der kulinarische Teil lief – zumindest in diesen kleineren Orten – recht spartanisch ab, dafür waren die Tages-Etappen umso gesalzener:
Nette Begegnungen auf dem Camino: Hier die ständig fotografierende Mandy aus Australien…:
…. dort ein koreanischer Literaturprofessor:
Kurz vorm Ziel – ein nordfriesischer Insulaner:
Ich erreiche mein Etappenziel León über einen letzten Höhenzug…:
… und gönne mir zum Abschluß eine Zugfahrt nach Santiago de Compostela, dem ultimativen Ziel aller Jakobspilger:
An der dortigen Kathedrale verspreche ich mir schon mal die nächstjährige Fortsetzung meiner Tour bis hierher – aber zu Fuß.