Ich sitze um 3:30 Uhr aufm Rad. Ziel ist Kampen, aber ich werde schon hinter den Dünen im Norden Westerlands aufgehalten. Da geht nämlich gerade der Fast-Vollmond überm Meer unter:
Satte Nummer, war gar nicht eingeplant. Dann schnell weiter… mir gehen die Nachtaufnahmen von Laura nicht aus dem Kopf. Mittlerweile träume ich schon von diesem Sternenhimmel. Schaut Euch mal dieses Foto an, das Laura mir aus Nordjütland schickte:
WAS für ein Hauch von All – und von Ewigkeit. Meine Fresse.
Ich also auf Sternen-Tour. Dass das nur schief gehen kann, ist mir klar, denn ich ahne, dass ich mit meinen Kameras, die zwar qualitativ zu den Besten gehören, leider nicht die erforderlich kurzen Belichtungszeiten von maximal einer halben Minute erreichen. Auch vermute ich, dass man/frau ohne spezielle Programme nicht zu optimalen Ergebnissen kommt. Trotzdem: Ich will mal sehen, wie sich das anfühlt, das Fotografieren in kompletter Finsternis. Stand während der letzten 38 Jahre bei mir nicht auf der Tagesordnung.
Oben auf dem Kampener Kliff sehe ich die Hand vor Augen nicht. Immerhin habe ich ne Stirnlampe dabei, um die nötigsten Einstellungen an der Kamera vorzunehmen. Ansonsten: pottenzappenduster und nicht mal ein Hauch von Wind – und a….. kalt! In Senken keine 5 Grad. Und die Milchstrasse, die sich fast genau durch den Zenith erstreckt, kommt auch nicht viel wärmer rüber. Die Belichtung eines(!) Fotos nimmt 10 Minuten in Anspruch, incl. der Kamerarechnerei zur Minimierung des gewaltigen Bildrauschens. Nach einer halben Stunde bin ich nur noch am rumhüpfen, Kniebeugen machen und Liegestütze drücken, sooo kalt ist es.
Es ist kurz nach 5 Uhr, als ich im Osten erste Dämmerungsspuren erkenne. Ich lasse das erste Morgenlicht noch ein halbes Stündchen kommen, um die Titelszene mit verschiedenen Objektiven zu fotografieren. Das lichtstarke 1,4/35mm Objektiv kann jetzt mal zeigen, was in ihm steckt.
Danach schnell aufs Rad und zum Quermarkenfeuer. Wieder diese waaahnsinnigen Farben:
Kurz bevor die Sonne kommt, noch flugs ein Panorama:
Um 7:30 Uhr bin ich zu Hause.
Vormittags finde ich noch einige touristische Impressionen. Das Wetter ist der Knaller. Windstärke 1 aus West und wunderbar weiche Sonnenstrahlen:
Aber der Sommer nähert sich mit großen Schritten dem Ende. Das finde ich auch völlig in Ordnung:
Abends, am Strand vor Rantum:
Lieber Hans , was für Bilder , da geht einem das Herz auf! Beste Grüße aus flensi