Ein großer Fototag beginnt mit Verzögerung: Als ich heute morgen, pünktlich zum Durchbruch der Sonne gegen 9 Uhr, an den Strand gehe, bin ich nun doch überrascht. Als Sylter, dicht hinter den Dünen aufgewachsen, höre ich die Brandung bei westlichen Winden bereits im Schlafzimmer – und weiß schon vor dem Aufstehen, welches Szenario mich heute erwartet. Dachte ich jedenfalls, denn das Meer bewegt sich aufgrund des plötzlich schwindenden Windes weit undramatischer als vermutet. Keine Katzenköpfe, schwache Brandung, wenig Tiefe. Das starke Niedrigwasser trägt die Schuld!
Im Laufe der Jahrzehnte und in tausenden von Auseinandersetzungen mit dem Meer habe ich allerdings gelernt, dass jetzt Geduld gefragt ist. Und wichtiger noch: Wann es sich lohnt, sich in Geduld zu üben. Als ich 6 Stunden später wieder an den Strand gehe, sieht die Angelegenheit schon anders aus:
Ich stehe lange an “meiner” Strandhütte und beobachte, was passiert:Im allerletzten Sonnenlicht: Eine Schneewolke, wie sie im Buche steht:
Dann kommt’s richtig dicke. Eine Nolde-Farborgie der kaum glaubbaren Art, und das bei derart bewegtem Meer – eine absolute Rarität! Sonnenuntergang am 2. März: 18:05 Uhr.