12. April: Mein Lieblingsplatz…

… auf dieser Reise ist definitiv der Kopf des hoteleigenen Badestegs, vor einem naturbelassenen Ufer so behutsam über den Schilfsaum konstruiert, wie ich es schätze. Am frühen Morgen – so gegen 7 Uhr – ist dieser Platz mein erster Anlaufpunkt, spätestens zur Mittagszeit verbringe ich hier ein Sonnenstündchen – und irgendwann am Nachmittag hüpfe ich ein letztes Mal in diesen so überaus pittoresken See, der – dank intensiver Bemühungen der Naturschutzbehörden in Zusammenarbeit mit den Anrainern – tatsächlich ein ökologisches Kleinod geblieben ist. Trotz der überintensiven Landwirtschaft ringsherum. Es klappt also, wenn man es nur will…

Morgens ist es kühl, von knapp über null Grad wie am ersten Tag bis acht Grad heute früh, und so dauert es vom Abwerfen des Bademantels bis zum Rückweg kaum mehr als fünf Minuten.

Es gibt, außer mir als nur gelegentlichem Besucher, Brassen, Karpfen und Barsche im Kalterer See. Hechte und Aale und Schleie auch. Aber es ist einer der erstgenannten – soviel ist sicher – der offenbar Gefallen daran findet, vor den Augen des von der Kälte einigermaßen elektrisierten humanoiden Betrachters wie ein Torpedo durch die Oberfläche seines Elements zu schiessen, in der Luft eine etwas verwurstelte Pirouette zu versuchen, um letztlich mit einem lauten Aufschlag in sein Reich zurückzukehren. Wenn das morgen ein drittes Mal so läuft, sehe ich das als Versuch einer Kontaktaufnahme. Ich werde berichten…

Eigentlich will ich ja auch gar nicht von Fischen, sondern von „meinem“ Hotel, dem SEEHOTEL AMBACH erzählen. Hier zunächst einmal der Blick, den der Besucher als erstes erhält, wenn er die Lobby betritt:

Links ausserhalb des Fotos befindet sich die Rezeption, sichtbar auf dem folgenden Bild, das vom Treppenaufgang zurückblickt: Links die Rezeption, rechts die Bar:

Das Hotel wurde in den Jahren 1972/73 von dem weit über die Region hinaus bekannten Brixener Architekten Othmar Barth (1927 – 2010) gebaut.

Ich stieß durch kompletten Zufall darauf, durch eine Annonce auf meinem Handy. Ich sah ein paar Bilder und dachte nur: Da musst Du hin! Alles ist noch gestylt wie vor reichlich 50 Jahren:

Hier das Treppenhaus zu den Zimmern im ersten und zweiten Stock:

Und hier der Blick von oben zurück:

Rechts die Eingänge zu den Zimmern, die alle seitlichen oder frontalen Seeblick haben. Der Gang auf der rechten Seite führt zu der oberen Seeterrasse…:

… von der man dieses schöne Bild vor Augen hat:

Rechts im Bild mein Badesteg, davor ein Bootsanleger. Man kann sich SUPs und Kanus mieten.

Um im Bademantel nicht durch die Lobby spazieren zu müssen, gibt es über die Außenterrassen einen eigenen Zugang zu einer großen Wiese mit Badehaus, diversen Sitzmöglichkeiten und Außenpool:

Das nenne ich mal eine klare architektonische Ansage: Understatement und eine angenehm rücksichtsvolle Implantierung in die Natur. Und die Gäste werden angehalten, Sonnencreme erst nach(!) dem Baden aufzulegen… bravo!

Sehr spannend finde ich auch, welche Art von Gästen durch ein derartiges Hotel angezogen werden, in dem es nicht im Protz und Überangebot geht. Gestern morgen stand eine etwa 75-jährige Dame auf „meinem“ Steg – um 7 Uhr morgens. Sie war bereits geschwommen. Wir kamen sofort ins Gespräch. Thema: Wie schön diese stillen Momente sind. Seelenbalsam.

Gerade erreicht mich diese Mail von Blogleser Raimund Binnewies, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

„Moin Hans, warum das mit dem Blog-Kommentar nicht geklappt hat weiß ich nicht. Auf jeden Fall war es weder Absicht noch Irrtum: wir kennen das Fleckchen Erde Südtirol von vielen Urlauben und insbesondere das Unterland mit all unseren Sinnen, für mich der Himmel auf Erden ( nachsaisonal, wie auf Sylt!) Bei den Fotographien aus Neumarkt und insbesondere Tramin war ich schon fast wieder „ zu Hause“. Der Nussbaumer wanderte in unseren Weinkeller, ist längst ausgetrunken…Falls es Deine Zeit noch ermöglicht schlag ich noch einen Ausflug ins Nachbarörtchen Margreid vor, Alois Lageder weiß mit seinen Weinen ebenso zu überzeugen, dort steht auch der älteste Rebstock Südtirols, von den Fotomotiven ganz zu schweigen. Weiterhin noch genussvolle Tage und für den Blog sag ich nur Danke!  LG Raimund Binnewies  PS: bitte um kurzes Zeichen, ob die Mail wenigstens angekommen ist.“

 

 

 

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