16. Juni: „Wo bin ich?“

Viel Spaß beim Raten…:

Wie es der Kollege Hansen schon durchaus flink erkannte, hat es mich (erneut, wie jedes Jahr) auf die NordArt nach Büdelsdorf getrieben, die für mich längst zu einer Art Akku geworden ist, was das Aufsaugen künstlerischer Darstellungsformen und Positionen betrifft. Immerhin findet hier, in Schleswig-Holsteins härtester Provinz, die mutmaßlich größte alljährliche Ausstellung internationaler zeitgenössischer Kunst statt – und zwar europaweit gesehen!

Großartigen Sponsoren sei Dank, und einer Non-Profit-Initiative, die uns einen Kunstgenuss ermöglicht, der jede Tagesexkursion rechtfertigt, selbst vom weltfremden Sylt aus.

Ein Kunstwerk für sich ist alleine die Carlshütte, eine ehemalige Eisengießerei, die auf 22.000 Quadratmetern soooo viel Platz bietet, daß sich die Besucher sicher eher verlaufen als sich gegenseitig auf die Füße zu treten:

Wer sich angesichts der Dimensionen dieses Hallenkomplexes sowie der teilnehmenden 200 Künstler etwas verloren vorkommt, kann sich einer der regelmäßig stattfindenden Führungen anschließen…:

… um die Intensionen der Künstler zu verstehen, die u. a. aus China, der Türkei und Aserbeidschan stammen und nicht immer auf Anhieb verständlich erscheinen:

In den großen Hallen finden sich kleine Kabinette, u.a. vom polnischen 2022er Publikumspreisträger Michal Jackowski, der sich besonders ideenreich mit der Frage beschäftigt, wie man sich das Gehirn von Menschen vorzustellen hat, die einfach nicht genug kriegen können – eines der gravierendsten Probleme unserer Zeit:


Hinter jeder Ecke finden sich neue Überraschungen: als Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Installationen, vor denen man auch gerne länger verweilt…:

… wenn sich der Kunstflaneur nicht gerade an eigenen Werken erfreut, die in diesem kreativen Ambiente just entstanden sind:

Derart gesättigt, stehen noch 80.000 Quadratmeter uralter Parkanlage zum Bestaunen weiterer Kunstwerke zur Verfügung…:

… und am Himmel über Büdelsdorf rasen gleichzeitig Militärjets im Anflug auf den nahen Flugplatz Hohn hinweg, die erinnern, daß eben die so brüchig gewordene Weltordnung genau das ist, um was es den meisten der hier ausstellenden Künstler geht.

Kommentare (2)

  1. Moin Hans!
    Ich behaupte mal: Nordart in Büdelsdorf.
    Gruß Klaus Hansen

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