Foto: Alastair Magnaldo
Nach einem Abend in Hamburg geht’s weiter nach Schleswig – ins Stadtmuseum. Dort besuche ich die Ausstellung „Other Worlds“ des britischen Fotografen Alastair Magnaldo, der den Betrachter in meisterhaft bearbeiteten Bildern wahrhaftig in „andere Welten“ entführt. Aber nach dem 30. Digital-Szenario bin ich doch etwas huschig, mal unter uns. Denn mir wird hier gerade vor allem vor Augen geführt, dass man tatsächlich keinem Foto mehr trauen kann… was meine Fotografie ganz vehement betrifft: Je bemerkenswerter eines meiner Bildergebnisse, desto häufiger die Frage, ob ich „da nicht ein wenig nachbearbeitet“ hätte, etc. pp..
Egal, hervorragend gemacht sind Magnaldos Bildwelten allemal. Wer mehr sehen will, schaue hier nach: www. alastairmagnaldo.com
Eigentlich bin ich jedoch in Schleswig, um mir, im gleichen Hause, die Ausstellung „Zeitenwende“ von Holger Rüdel anzusehen. In einem mehr als zweijährigen Einsatz hat Rüdel die letzten Schlei-Fischer portraitiert… es waren einmal 120, aktuell gibt es noch ganze 5 von ihnen, und das Ende der Förde-Fischerei ist längst absehbar. Genau der richtige Zeitpunkt, um der Nachwelt eine Dokumentation zu hinterlassen. Und die Idee zu dem Projekt kam durch puren Zufall zustande, wie Rüdel auf einer Führung durch die Ausstellung erläutert:
Die Leidenschaft für die Fotografie kommt in jedem seiner Sätze herüber, und ich liebe es, leidenschaftlichen Künstlern zu lauschen:
Und für richtig gute Schwarzweiß-Fotografie habe ich sowieso jede Menge übrig. Und dann noch mit regionalem Bezug – Großartig! Es ist zur Ausstellung auch ein Bildband erschienen, bitte im Internet unter „Stadtmuseum Schleswig“ nachschauen.
Zurück auf Sylt bin ich hochgradig inspiriert, allerdings entwickelt sich der Abend – wettertechnisch – nicht vollends nach meinen Wünschen. Trotzdem: Ein herrlicher Spaziergang am nahezu menschenleeren Lister und Kampener Strand ist ja auch nicht das Schlechteste:
Immer noch ist der Strand mit Unmengen von „Seemoos“ bedeckt, an einigen Stellen sind es Tonnen auf wenigen hundert Quadratmetern…:
Herrlich, die angenehme spätsommerliche Kühle in der abendlichen Luft, auch das Meer zeigt sich beim Baden deutlich frischer als noch vor einer Woche.