Die Sonne ist längst untergegangen, und dem Wind ist zur einsetzenden Dämmerung komplett der Atem ausgegangen. Ich stehe gespannt am Wattufer vorm Schöpfwerk in dieser grotesken Stille, beobachte die Entwicklung der langen Wolkenwalze und versuche, das unabgestimmte Blinken der beiden Leuchttürme in Hörnum und auf Amrum auf EIN Foto zu bannen, da bricht hinter dem Nössedeich das Inferno aus. Mehrere tausend Nonnengänse erheben sich unter ohrenbetäubendem Geschnatter in die Luft, auch eine starke Gruppe von Ringelgänsen kommt von den Archsumer Wiesen hinzu und stimmt in den Kanon mit ein… wie ergreifend das ist. Was für ein großartiger Tagesausklang!
Heute früh war ich schon einmal hier, um eine vom Schneegriesel eingepuderte Sandbank zu bestaunen:
Am Vormittag mache ich den Fehler, mal kurz einen Blick auf den Westerländer Strand zu werfen, kehre jedoch stantepe wieder um:
In der Keitumer Bucht hat sich nach drei Frostnächten bereits erstes Packeis gebildet:
Zum Abend wird’s farbig über dem Watt, und die Ringelgänse tun mir den Gefallen, sich auch noch einmal in Szene zu setzen:
Es ist bereits die Dunkelheit eingekehrt, als ich nochmal über die Promenade radelˋ, um einen Blick auf den „Windpark“ vor der Westküste zu werfen. Wäre doch eigentlich eine schöne Idee, die projektierte Raketenabschussbasis ebenfalls in Sichtweite der Insel zu installieren. Damit ließe sich doch gewiss der in den letzten Jahren so leidenschaftlich forcierte Event-Tourismus noch ein wenig mehr ankurbeln: