Reisen bringt bekanntlich mehr Farbigkeit ins Leben, selbst wenn es nur eine kurze Flucht ins Hamburgische ist. Im ansonsten leeren Waggon schlenzt sich, irgendwo zwischen Lunden und Schlagmichtot, eine – aus der Sicht eines 66-Jährigen – „junge Dame“ auf das Sitzpaar mir gegenüber. Nach halbstündigem Gewühle, Geknister und Geknabber wendet sie sich endlich dem ruhigeren Teil der Reise zu, während ich überlege, ob ich mir ein Färben meiner Haare gut tun würde. Ein gepflegtes Grau zum Beispiel?
Vorm Zugfenster rauschen derweil atemberaubende Landschaften vorüber, die ich niemandem vorenthalten möchte. Alle sollen mitleiden:
Schon Henry Miller schwärmte von dem einzigartigen „gris“ in Paris, von dem er sich beseelen ließ, mir reicht heute bereits die Querung des verstockten Nordostseekanals…:
… um gedanklich auf der Höhe zu bleiben, der allgemeinen Vergrauung zumindest für Minuten zu entfliehen.
Nachtrag 6. Dezember:
Lars meldet sich gerade aus dem Hamburgischen und kommentiert meine Reiseimpressionen entlang der Marschbahnstrecke folgendermaßen:
“Die Ausstellung “Hamburg-Westerland: Zugfahrt durch Schleswig-Holstein” ist in Vorbereitung und wird im nächsten Jahr auf Sylt zu sehen sein. Darin unternehme ich den Versuch, die völlig zu Unrecht oft als wenig abwechslungsreich unterschätzte Landschaft ins rechte Licht zu rücken.”
Lieber Hans,
reisen bringt nicht nur Farbigkeit ins Leben, sondern dich offensichtlich auch auf haarige Ideen
Am besten deine Haare bleiben so wie sie sind, solltest du tatsächlich färben, graues Haar liegt voll im Trend !!!
Stellen dir nur mal vor, deine Haare ergrauen im Alter nicht, sondern würden mit der Zeit sooo…. rot werden, dann ruft man doch, hurra, hurra, Pumuckl ist wieder da
Liebe Grüße aus Dü-dorf
und eine schöne Zeit auf dem Kontinent.
Vielen Dank für diese wertvolle Einschätzung, liebe Karin 😉