… zu nächtlicher Stunde auf Deutschlands Schienen. Und richtig: Irgendwann zu hähnekrähender Zeit erreiche ich diese Spitzengeschwindigkeit vor den Toren Ingolstadts. Was bedeutet das? Auch richtig: Ich bin wieder unterwegs – einfach wunderbar.
Dazu morgen mehr. Mit Glück schon am frühen Morgen, in anderem Falle erst am späteren Nachmittag.
Ach so, und Ihr könnt ja schon mal raten, wo ich bin:
Kennt jeder, oooder? Diese sogenannten ‚Laubengänge‘ stammen mindestens aus dem 15. Jahrhundert… Und in einer dieser Laubengänge, so hatten meine Recherchen ergeben, gibt es eine ‚Weinstube Hans‘. Der Besuch dieser Weinstube sollte der Aufhänger des heutigen Blogs werden. Leider stellte sich heraus, daß diese Weinstube die Coronazeit nicht überstanden hat, seeehr schaaade!
Ich bin also am Freitag um kurz vor 16 Uhr in Westerland in den Zug nach Hamburg gehüpft und konnte um 22:20 den Nachtzug nach München besteigen. Im Sitzwagen natürlich, weshalb ich auch diesen original bayerischen um 5:20 Uhr Sonnenaufgang nicht verpasste – wie sowieso gaaar nichts in dieser Nacht:
In München mit nur kleiner Verspätung angekommen, geht’s gleich in den nächsten Zug nach Kufstein, und dort ein gepflegtes Frühstück in der milden Frühlingssonne auf dem Perron zwischen Gleis 1 und 2:
Gut gestärkt erreiche ich über die Zwischenstationen Innsbruck und Brenner gegen 17 Uhr das schöne MERAN in Südtirol:
Ganz zauberhaft an den Gestaden der Passer gelegen, empfängt mich eine Dampfküche, die jeden Saunafreund entzückt hätte: Gefühlte 30 Grad, und die ausgesprochene Schwüle entlädt sich mit Donner und Doria und heftigem Regen genau in dem Moment, wo mein Zug in den (nichtüberdachten) Bahnhof einfährt. Na herrlich!
Ich beziehe eine Dachkammer im ‚Grand Hotel Bellevue‘ gleich schräg gegenüber vom Bahnhof.
Hier kann man bei jedem Atemzug Geschichte schnuppern – herrlich! Es war einmal DAS(!) Grandhotel Merans und entstand, als in den 1880er Jahren auch der Bahnhof gebaut wurde – denn ohne stilvolles Wohnen keine Haute Volée, das war klar. Dieses Konzept fruchtete auch über Jahrzehnte, aber bekanntlich schläft die Konkurrenz nicht, und die Zeit bleibt auch nicht stehen… so beherbergt das Hotel heute eine weniger anspruchsvolle Klientel, aber ausgesprochen nett und zuvorkommend.
Die Altstadt von Meran ist sehenswert, und insbesondere zum Abend hin bei abklingenden Temperaturen ein wunderbarer Ort zum Bummeln, Shoppen und Promenieren, wovon reichlich Gebrauch gemacht wird:
Und da Bummeln hungrig macht, endet mein laaanger Tag im örtlichen Brauhaus bei feinstem Bier und Leberkäse mit Spiegeleiern:
Und wie ich geschlafen habe nach 32-stündigem Wachsein, das muss ich hier nicht weiter ausbreiten…
Lieber Hans,
du bist im wunderschönen Südtirol in Meran gelandet.
Bin gespannt, wohin dich diesmal deine Reisepläne noch führen und du auch wieder bei deinem italienischen Herrenausstatter vorbeischaust ?!
Hans, ich wünsche dir eine wunderbare Zeit, denn…
“Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise ! Höchste Zeit ist’s ! Reise, reise !”
Wilhelm Busch
(1832 – 1908)
Liebe Grüße
Karin
Karin, Du Weltenbummlerin, Dir gebührt ein Ehrenpreis: Wir werden ein Fläschchen köpfen, wenn Du wieder auf der Insel bist! Ich bin mittlerweile in (…) angekommen. Darüber berichte ich aber erst am Abend.