Das habe ich kommen sehen: Mit der nächtlichen Kaltfront ziehen Graupelschauer auf… und ich verlasse noch im Dunkeln das Haus. Ich benötige den ersten Sonnenstrahl an der richtigen Stelle, was letztlich – einmal mehr – in einem beherzten Sprint über 500 Meter endet, aber das ist ja nicht Neues.
Nach dieser Farb-Orgie kann ich’s ruhiger angehen lassen. Der Strand ist übersäht mit lustigen Kugeln aus scheinbar pflanzlichem Material:
Bei näherem Hinsehen….:
… entpuppen sich die Teile als zusammengerollte Moostierchen-Kolonien (dominant: der Glockenpolyp), die mit jeder Menge Kleingetier vom Meeresboden durchsetzt sind: Flohkrebsen, jungen Strandkrabben, Miniatur-Seesternchen, Schlangensternen und Laichballen verschiedener Meeresschnecken. Sogar eine Seenadel findet sich. „Seebälle“ werden diese Agglomerationen genannt, die an stürmischen Tagen vom Meeresboden an den Strand geworfen werden.
Wenn ich, kniend am menschenleeren Strand, aufblicke, entstehen vor meinen Augen mit steigender Sonne ständig neue Kalenderbilder:
Irgendwie komme ich mir vor wie auf einem anderen Planeten heute morgen. Jede Menge Lebewesen um mich herum – und keines nervt!
Schließlich geht es zurück in die Zivilisation, „muss ja“, würde der Sylter sagen: