Heute früh überrascht mich die gröbste Wetter-Fehlvorhersage seit Jahren. Angekündigt waren: Windstärke 7-8, in Böen 9, bei strahlendem Sonnenschein, tatsächlich sind es eine Fast-Calme von Bft. 1 bei 95% bedecktem Himmel mit einzelnen Nieselfeldern. Krass!
Mein gesamtes Fotoprogramm ist folgerichtig gestrichen, und ich absolviere meinen morgendlichen Promenadenspaziergang zum Sportstudio in der Dämmerung. Auf der Holzwandelbahn Richtung Himmelsleiter wird immer noch gebuddelt. Und man darf vermuten, dass das noch eine ganze Weile so weitergeht, bei DEM Windpotential, das gegenwärtig in der Atmosphäre steckt.
Am späten Vormittag erlebe ich ein bemerkenswertes Novum in meinem Leben als begeisterter Bahnfahrer: Mein SYLT SHUTTLE PLUS (SSP), der am Autozug angekoppelte Schienenbus, soll um 11:05 Uhr fahren. Mehrmals vergewissere ich mich ab 9 Uhr in meiner speziellen Bahn App, ob es auch dabei bleibt… dieses wird bejaht.
Um 10:55 Uhr erscheine ich mit Rad und Gepäck an Gleis 5 am Westerländer Bahnhof. Kein Zug da, aber auf den elektronischen Anzeigetafeln am Gleis ist der Zug angekündigt mit pünktlicher Abfahrt. Um kurz nach 11 Uhr erfolgt eine Durchsage, dass der „IC nach Bredstedt“ (O-Ton) an Gleis 5 abfahrtsbereit stehen würde. Tatsache aber ist: Am nur 50m langen Gleis 5 steht kein Zug, sondern lediglich eine Person, und die heisst Hans Jessel. Ansonsten, ein Stückchen weiter, nur noch der Autozug, an den der SSP angekoppelt würde. Um 11:07 Uhr sehe ich, wie der Autozug abfährt. Das war’s…
Immerhin hat der Schaffner im 15 Minuten später abfahrenden, normalen Personenzug ein Einsehen und berechnet mein Fahrrad nicht, nachdem ich ihm von meinem „Erlebnis“ erzähle. (Nur zum Verständnis: Als BahnCard 50 – Besitzer bezahle ich im SSP nur € 3,-(!) für die Überfahrt nach Niebüll, Fahrrad inclusive. Im normalen Personenzug jedoch € 12,-, also das Vierfache.)
In Niebüll angekommen, geht’s direkt auf die Piste, der Sonne entgegen, den Nordwestwind im Rücken:
Im Reisegepäck dabei: Zwei Gläser Geflügelfonds, eine Flasche Olivenöl, Safran, spanischer Räucher-Paprika…. uuund Original spanischen Paella – Reis. Dazu eine Fläschchen allerbesten Weissweins, der bei der Kälte schon schnell die richtige Trinktemperatur erhält:
Das Ergebnis nach gut zweistündiger Kocherei mit Freunden stößt auf allgemeines Wohlwollen: