7. Mai: „Die Nacht war schwarz…

… der Mond schien helle, als der Killer der Sylter Welle…“ Tja, Kinder, Sylt-Krimis stehen hoch im Kurs, wie Ihr seht.

Oder war alles doch ganz anders? Das erfahrt Ihr – leider – erst morgen, denn der Inselfotograf kommt gerade erst vom Tagwerk zurück und muss morgen früh hoch…

There we are again! Zu Besuch ist – eeendlich einmal wieder – der werte Künstlerfreund und anerkannte Malermeister Lars, der gerne „eine Exkursion“ machen möchte. Gefragt, getan, soll er haben:


Wir nehmen den Spätnachmittags-Bus nach Morsum, durchwandern die Euch bereits bekannten Rapsfelder Richtung Nössedeich, und stehen bald vor der ersten Hürde beim Versuch, die Nössespitze zu umrunden:

Foto: Lars Wiggert

Es ist schlickig hoch drei. In dem Priel versinke ich bis zum Bauchnabel – wenn ich so blöd wäre, auch nur einen Schritt hineinzuwagen…

Nun schaut nur, wie die beherzte Jugend vorgeht – in Gestalt meines quicklebendigen Künstlerfreundes:

Anlauf genommen – und *hopps* auf die andere Seite. Mit dem Erfolg, daß wir ab sofort getrennte Menschen sind, denn ICH denke ausschließlich an all die lustigen, insbesondere eher noch an die weniger lustigen Begebenheiten, die mir widerfahren könnten, bei dem mutigen Sprung hinterher. Außerdem steht mein lüsterner Kollege mit gezücktem Fotohandy am anderen Ufer und malt sich sicher gerade das gleiche aus…

Foto: Lars Wiggert

Neenee, datt ward nix. Ich kämpfe mich im Verlaufe der folgenden 20 Minuten durch sumpfige Schilfröhrichte, Lars sehe ich in der Ferne auf einer Weide in gestrecktem Galopp – sieht lustig aus, mit den Jungstieren im Gefolge.

Dennoch, wir treffen auf einem Feldweg unversehrt zusammen, und mutig geht’s voran zur nächsten Challenge – dem Bahndamm. Jeder Sylter, der etwas auf sich hält, hat diesen zumindest einmal rechtswidrig überquert, oder hat ihn bei Nacht und Nebel, noch viel rechtswidriger, bis nach Klanxbüll abgelaufen.

An diesem späten Nachmittag jedenfalls werden zwei uns unbekannte Personen im besten Mannesalter von niiieeeemandem beobachtet bei ihrem erfolgreichen Versuch…:

… der Dammquerung, nachdem sie vorher jeweils einen Zug gen Insel und in umgekehrte Richtung durchfahren ließen, möchte ich ergänzen:

Somit erreichen wir wohlgemut das Morsum Kliff, das uns mit gewaltigen Treibselwällen der letzten höheren Fluten begrüßt:

Übrigens ist dieser Spaziergang durch eine der wahren Sylter Wildnisse auch als Inspirationssuche zu sehen – für unsere dritte gemeinsame Ausstellung in Westerlands „Alter Post“ im Oktober dieses Jahres:

Wir verabreden spontan, genau an diesen Ort noch einmal zurückzukehren, denn alleine von der Farbigkeit her gehört das Morsum Kliff in jede ernstzunehmende Kunstausstellung, die sich mit der Sylter Landschaft beschäftigt:

Oder?

 

 

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