10. Mai: „Hummelhummel Hamburg!“

Liebe Blogfreunde, heute ist ein besonderer Tag, an dem ich viele neue Hamburger Syltfreunde in diesem Blog begrüßen darf. In der morgigen Samstagsausgabe des HAMBURGER ABENDBLATT‘s erscheint ein größerer Bericht über meine Arbeit, außerdem hat der Abendblatt-Redakteur Ulrich Gaßdorf ein ausführliches Interview mit mir als Podcast aufgenommen:

Hier der Link dazu. Bitte kopieren, im Browser eingeben – und ab geht die Post:

https://www.abendblatt.de/podcast/article242279888/Der-Inselfotograf.html

Von meiner ersten Reise in die groooße Stadt Hamburg, die gut und gerne über 60 Jahre zurückliegt, berichte ich im Anschluß, hier erstmal einige Impressionen im Panoramaformat, die ich im Rahmen von Kalenderprojekten in dieser schönen Stadt anfertigte:

Besonders gerne fahre ich im Frühjahr nach Hamburg. Wenn auf Sylt noch sämtliche Bäume im Winterschlaf von wärmeren Tagen träumen, blühen an der AUSSENALSTER schon die Kirschen:

Wenn irgend möglich, lege ich meine Hamburg-Tour so, dass ein frühmorgendlicher Besuch auf dem FISCHMARKT möglich ist:

Von Ottensen aus, wo ich wohne, liegt die Elbe vor meiner Haustür. Besonders gerne wander‘ ich durch den ALTEN ELBTUNNEL und betrachte mir die urbane Skyline von der gegenüberliegenden Seite aus:

Oder auch umgekehrt herum, hier der Burchardkai im Abendlicht:

Ich sehe das URBANE HAMBURG stets als Landschaft, beseelt durch das künstliche Licht:

Zum Schluß noch mein Hamburg – Lieblingsbild, aufgenommen im STADTPARK. Definitiv zum Piepen:

Eine meiner Lieblingstanten war „Mikentante“, kurz „Mieks“, Mutter von Dörte Hell, Inhaberin der BÜCHERSTUBE FUHLBÜTTEL. Wenn Mieks alljährlich sommertags auf die Insel kam, war gute Stimmung vorprogrammiert. Obwohl unerreichbar alt – schätzungsweise Anfang 70 – war sie stets quietschfidel und für jeden Schabernack zu haben. Außerdem hatte sie Krampfadern, und das war einfach nur großes Kino. Bei jedem Schritt quäkte sie vor Schmerzen und lachte sich gleichzeitig halb tot. Gipfel aller diesbezüglichen Veranstaltungen war eine gemeinsame Exkursion mit der Inselbahn nach List, von wo wir in die Dünen zum Beerensammeln marschierten – und uns hoffnungslos verliefen. Ein Festtag für jede Krampfader! Wie durch ein Wunder trafen wir lange nach Einbruch der Abenddämmerung wieder auf die Bahnschienen, und somit in die Zivilisation zurück. Und die Lister Dünen hießen ab sofort „Aua -Dünen“.

Aber ich schweife ab, denn es geht ja um Hamburg im heutigen Blog: Irgendwann vor Mitte der 1960er Jahre lud Mieks uns Kinder für eine Woche nach Hamburg ein. In diese groooße Stadt, in der viele Menschen mit lustigen Krampfadern leben mussten – da war ich mir sicher. Jeder, der weiß, daß ich schon im Alter von 3 Jahren von zuhause ausgekniffen war, und schließlich am Bahnhof Westerland mit großen Augen vor einer ölverschmierten und schnaufenden Dampflok aufgegriffen wurde, kann ermessen, wie gespannt ich war. Und die Einfahrt in die alte, kathedralige Bahnhofshalle Altona, total vollgequarzt vom bestialischen Rauch lauter ölverschmierter und schnaufender Dampfloks, bestätigte meine Vermutung: Es gibt noch mehr von diesen Monsterteilen, die einzig konstruiert wurden, um mit, nein auf ihnen die Welt zu erobern. Und die tatsächlich atemberaubenden Rauchschwaden in der Bahnhofshalle inhalierte ich als Reinluft – Inselkind mit einer Hingabe, an die ich mich noch heute bei (fast) jeder Einfahrt entsinne.

Natürlich stand auch ein Besuch bei Hagenbecks Tierpark auf dem Programm: Giraffen, Affen, Elefanten und so. Doch die waren für mich nur halb so spannend wie die Mörder-Dinosaurier in meinem jüngsten Bilderbuch. Viel mehr interessierten mich die Meerschweinchen im Streichelzoo, mit denen man auf einer großen Wiese herumtollen konnte, und der Gipfel war sowieso die – geschätzt – fünf Meter hohe Spiralrutsche, tausendmal besser als das langweilige Rutschenteil auf dem Westerländer „Kinderspielplatz“ beim Westerländer St. Pauli – Block.

Diese Eindrücke reichten mir zu der Erkenntnis, daß eine große Stadt manche Dinge zu bieten hat, die mir bisher vorenthalten wurden: Eine ungemein würzige Luft, ganze Herden lebenslustiger Meerschweinchen – und die tollste Rutsche der Welt. Davon wollte ich meeehr! Und tatsächlich, ich wurde zu einem leidenschaftlichen Weltenbummler, meist auf Schienen unterwegs. Bis zum heutigen Tage.

Mieks hatte alle Mühe, mich wieder zurück auf die Insel zu bugsieren, das könnt Ihr mir glauben…

 

 

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