Wenn ich morgens um 4 Uhr aufstehe und kurz darauf mit dem Rad gegen einen stürmischen Nordwestwind nach List radle, hat das einen Grund. Das Wetter sieht bombig aus – über Westerland funkeln die Sterne am Firmament. Bald hinter Kampen ändert sich die Situation: Selbst im Schwarz der Nacht sehe ich von Norden her dunkles Gewölk aufziehen – das hatˋs hier seit über einer Woche nicht mehr gegeben. Und auch nach Ankunft am Ellenbogen bleibt es ungemütlich:
Eigentlich hatte ich mir andere Fotos vorgestellt, außerdem ist es saukalt bei dem starken Wind:
Also verlasse ich bald nach 7 Uhr diesen unwirtlichen Ort und radelˋ über den Mövenbergdeich nach List. Immerhin: Da zeigt sich die Sonne zumindest mal:
List präsentiert sich in diesen Jahren als die Boomtown der Insel. Selbst am Samstagmorgen wird gehämmert und gebohrt, was das Zeug hält. Hier entsteht der Lanser Hof…:
… woanders sind gerade sogenannte „Landhäuser im Friesenhaus-Stil“ in Reihenhaus-Bauweise entstanden:
Bemerkenswertestes Ereignis am heutigen Tage: Auf der Radtour zum Ellenbogen begegne ich auf fast 20 Kilometern nicht nur keinem Menschen, sondern auch keinem Auto… DAS habe ich definitiv noch nie erlebt! Kein Wunder, sind mittlerweile doch nahezu alle Unterkünfte geschlossen, und die Partyszene, mit der ich bei vergleichbar frühen Auftritten zumindest in Kampen stets Kontakt hatte, ist ebenfalls in die Corona-Pause verbannt: