Seit unserem Hiersein in Pontresina spielt sich ein ganz entzückendes Wetter-Phänomen direkt vor unseren Augen ab. Die sogenannte Maloja-Schlange, eine gurkenartige Wolkenformation, die sich meist am Vormittag, vom Maloja-Pass kommend, von links vor die gegenüberliegenden Berge schiebt, und zwar mindestens in Radfahrergeschwindigkeit. Irgendwo ist dann aber Schluss: Zwar schieben sich stetig weitere Wolken heran, an der Spitze jedoch lösen diese sich mit gleicher Geschwindigkeit auf. Ein Natur-Äquilibrium ist erreicht, das je nach Stärke des Malojawindes sowie dem Wasserdampfgehalt der Luft an unterschiedlichen Stellen stoppt… und sich nach Minuten oder auch erst Stunden von selbst auflöst.
Heute hat jedoch der Wind gedreht. Kein Südwestwind mehr, der die feuchten Luftmassen vom Bergell herauf ins Oberengadin drückt, sondern Nordwestwind, der kalt vom Alpenhauptkamm herunterweht. Somit ist die Maloja-Schlange nun erstmal schlafen gegangen… schade eigentlich!