Vor viiielen viiielen Jahren lernte ich auf einer meiner Foto-Schiffstouren einen Architektur-Professor kennen. Er schien mir einer der renommierten zu sein…
Als ich in einem meiner Lektorate wieder einmal die Schönheit der Natur beschwärmte, entgegnete er zu meiner kompletten Verblüffung, dass „Natur doch per se öde“ sei. Erst die Architektur „würde für die nötige Spannung sorgen, die das Landschaftserleben krönen“ würde. Heidewitz… ich musste mich erst mal hinsetzen.
An diese Sätze denke ich häufig, wenn ich auf Sylt unterwegs bin, insbesondere in der strandnahen „Goldgräberzone“ Westerlands. Lasst uns also den heutigen Titel geniessen, schlage ich mal vor.
Übrigens wird die Halbwertzeit unserer insularen Architektur beständig kürzer. Nur zur Info: Wie ich aus wohlunterrichteten Kreisen erfuhr, stehen zur Zeit nicht weniger als 1.000(!) Häuser auf Sylt vor dem Abriss. Und in aller Regel, nein eigentlich grundsätzlich, entstehen an deren Stelle größere Häuser, die bis unters Dach mit Appartements vollgepfropft sind. Alt und neu im Bild – hier in unserer Nachbarschaft:
Da kommt eine Einladung unserer neuen Nachbarn zum Käse-Essen genau recht, und so darf ich in meinem Elternhaus (wo früher die „Veranda“ war), nicht nur die Käse-Kunstwerke von Frankreichs berühmtestem Affineur BERNARD ANTONY geniessen…:
U.a. Einen MORBIER aus der Franche-Comté,
einen REBLOCHON aus der Region Hochsavoyen,
einen PETIT FUXÉEN und einen PETIT FIANÇÉ aus den Pyrenäen,
einen LIVAROT aus der Normandie und
einen ABBAYE DE CITEAUX aus dem Burgundischen…
…sondern auch die Domaine du Mas Blanc kennenlernen, die im mediterranen Pyrenäenvorland einen überaus Käse-kompatiblen Vin Rouge produziert, der sich als 2012er nunmehr ohnehin dem Höhepunkt seiner Laufbahn nähert. À votre Santé!
Von derartigen Genüssen beseelt, ist sogar das Thema Architektur und Natur vergessen. Insbesondere auch deshalb, weil wir uns an der nächsten Bestellung bei Monsieur Antony beteiligen werden… sollte jemand von Euch ebenfalls Interesse haben, bitte melden!