Das Wetter versucht mal wieder, mich auszutricksen. Nicht mit Hans! Ich verzichte auf den “Kaffee vorweg”, fahre kurz in die falsche Richtung, habe dann aber mein Ziel im Auge. Mit High-Speed düse ich gegen 6:30 Uhr über die Promenade und erwische diese entzückende Urbane Strand-Installation nach kurzem Warten in idealem Licht. Mein Dank geht an die Mitarbeiter des “Insel Sylt Tourismus Service”, kurz ISTS! Wie schön, dass auch die Mülltonne nicht fehlt:
Solche Momente sind Preziosen. Fast immer ist dieses Zivilisations-Ensemble nicht fotografierbar. Bin diesen Sommer sicher schon 50 mal dort vorbei gekommen; nun hat’s geklappt. Ein schöner Morgen.
Der Wetterbericht verkündet nichts Gutes. Schon gegen 9 Uhr soll es sich komplett beziehen, und – mit Glück – erst abends wieder aufklaren. Hmmm.
Nach dem – wohlverdienten – Frühstück radel’ ich gen Norden. Und siehe da: Die Schleierwolken verdünnisieren sich, und die darunter hinziehenden Cumuli werden immer kleiner. Allerbest. Mir wachsen die Augen aus dem Kopf, als ich vor der Titel-Situation stehe: “Woaaaaaah nö!” Oder wie soll man dieses Dünental, diese Mischung aus Amerikanischem Dünen-Nationalpark und Lappländischer Heide-Ödnis, ansonsten mit gebührendem Respekt beschreiben!? Ich ziehe die große Knippse aus der Satteltasche – das sieht nach einem Ausstellungs-Bild aus. Und mache noch an Ort und Stelle einen Hochachtungs-Knicks vor jenen weit, nein: sehr weit vorausschauenden Geistern, die diese Landschaft bereits im Jahre 1923 unter Naturschutz stellten. Allein dadurch wurde verhindert, dass diese Dünen voll gerammelt worden wären mit Ferienhäusern.
Der Tag ist eigentlich gelaufen. Mehr geht nicht. Die Natur braucht mir nur einmal kurz das Herz zu öffnen – schon bin ich zufrieden.
Schon ein halbes Jahr – herzlichen Glückwunsch zu den vielen tollen Bildern und den ebenso geistreichen wie unterhaltsamen Texten! Ich bin sehr beeindruckt.
Herzliche Grüße aus Hamburg
“Immer heiter weiter!” pflegt eine Berufskollegin zu sagen. In diesem Sinne…!