Ein herrlich trüber Tag heute auf der Insel. Ideal, sich noch einmal zurück zu lehnen und in den Bildern des vergangenen Sturm-Sonntags zu schwelgen. Denn es gehört zu den eher seltenen Ausnahmen, dass 12 Windstärken und mehr mit Sonnenschein(!!!) und großartigem Licht einher gehen.
Das begann bereits am frühen Morgen. Diesen jungen Mann hatte ich bereits seit 15 Minuten im Visier, denn er lief – offenbar der Situation unkundig – unvorsichtig nah am Flutsaum entlang, anscheinend geflasht von dem Hammer-Wind, gegen den er sich gen Norden kämpfte. Sekunden später stand er oberschenkeltief im Wasser, hatte er doch die heran schießende Welle gar nicht registriert. Er flüchtete mit großen Schritten auf diesen Sandhügel vor den Tetrapoden – und blickt in diesem Moment mit sicher deutlich gesteigertem Respekt auf das tosende Meer.
Das Fotografieren bei Orkanwindstärken ist ein harter Test für Mann und Material. Abgesehen davon, dass man bereits genug Probleme hat, sich überhaupt auf den Beinen zu halten, grenzen verwackelungsfreie Aufnahmen an ein kleines Kunststück – mal abgesehen von der von Salzwassertropfen und wahren Sandmassen (siehe links im Bild) geschwängerten Luft:
Aber wir Fotografen geben ja beständig unser Äußerstes:
Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht in diesem Winterhalbjahr. Die Strände sind jetzt „abgeräumt“ und besonders anfällig bei weiteren Sturmfluten, die dann an die Substanz – das heisst die Dünen und Kliffs – gehen können. Abgesehen von der katastrophalen Situation an der Hörnum Odde blieb die Westküste bislang schadensfrei, was einzig und allein den kontinuierlichen Sandvorspülungen der letzten Jahrzehnte zu verdanken ist. Mancherorts (z. B. vor Klappholttal und Rantum) haben sich meterhohe Vordünen von 30 bis 50 Metern Breite gebildet, die als solides Polster die vormaligen „originalen“ Randdünen schützen.
Zum Abschluss der Sturm – Nachlese hier ein Blick vom Roten Kliff auf die fast „atlantisch“ heran stürmenden Wellenkaskaden am Sonntagvormittag. Jeden Nordsee – Fan dürfte das Herz höher schlagen, besonders beim Anblick dieses Schauspiels aus dieser Höhe: