Sylt, ach Sylt….
…. manchmal gefällst Du mir aus der Ferne am besten. Ich wandere dann in Gedanken Deinen endlosen und stets einsamen Strand entlang, atme die von der Wellengischt so wunderbar aromatisierte Luft, ergötze mich am Angespül der letzten Flut, empfinde tief das Gefühl geradezu überbordender Freiheit und Kraft, erklimme einen Dünenübergang, …und möchte dem heranstürmendem Meer am liebsten mit lautem Gebrüll Paroli bieten – ach wie lächerlich unmöglich, wie klein und kümmerlich gedacht, und doch ein so bereicherndes Gefühl: Deine Stärke zu spüren. Was Du hier vor mir/vor uns spielst, Sylt, ist das große Theater der Ewigkeit, das Theater vom Werden, Sein und immer auch vom Vergehen. Mit jeder Deiner brechenden Wellen, die besonders in den windarmen Stunden dieser letzten Tage mit ihrem donnernden Getöse die ganze Insel in Bann halten, mit jeder vorbeiziehenden Wolke, mit jedem vom Wind gepeitschten Strandhaferhalm, mit dem Heulen des Windes… und ich wandere in Gedanken Deinen endlosen und stets einsamen Strand entlang, und spüre ergriffener als irgendwann, dass ICH in diesem DEINEM Theater keine Rolle spiele – sondern nur Zuschauer bin. Mit einer Eintrittskarte versehen für die Restzeit meines Lebens.
Wenn Ihr MICH fragt, warum ich Sylt so manisch fotografiere, dann sehe ich den Grund genau hier. Ich banne Sylts Protagonisten der Ewigkeit: die Wellen, die Wolken, den Wind und den Strandhafer “auf Celluloid”, ich verewige magische Ausschnitte Deines Auftretens einzig, um teilzunehmen an dieser Vorstellung. Ich fotografiere MEINE Sicht auf die Ewigkeit, indem ich Sekundenausschnitte davon in Bildern den Zeitläuften entreiße.
eine ergreifende Liebeserklärung an “Deine” Insel.
………und auch noch poetisch…….
Tolles Foto und super Text! Der passt auch zu jedem Foto auf unserem Hans-Jessel-Kalender.
Wenn die Seele singt…
Vielen Dank für Bild und Bildbegleitung!