15. Dezember: Ein Kurzbesuch bei Nandu

Gestandene Blogleser erinnern sich noch an unser Pflegehuhn namens Nandu, das uns von der Tochter einer benachbarten Blogleserin im Frühsommer für einige Wochen übereignet wurde. Das arme Tier machte einen alles andere als ausgeglichenen Eindruck, und das zerrüttete Federkleid ließ meiner Ansicht nach nur drei Schlüsse zu:

1. In der Kindheit dieses Vogels war etwas ganz gewaltig schiefgelaufen,

2. Ein genetischer Defekt der wirklich gemeinen Art hatte sich hier ausgetobt, oder

3. Dieses Tier hatte unlängst den Kampf gegen eine Autowaschanlage gewonnen.

Die durchaus glaubwürdig wirkende Hühnermutter allerdings beteuerte, es sei – und nun haltet Euch fest, liebe männliche Leser – ein liebestoller Hahn gewesen, der die bedauernswerte Nandu derart zugerichtet hätte. Also ab in die Sex-Quarantäne-Station Jessel/von Bremen, eine gute Entscheidung!

Ehrlich gesagt, sah Nandu nach überstandener Quarantäne nicht wesentlich besser aus als bei der Einlieferung. Und keine Frage zum Blog wurde mir in den Monaten bis heute häufiger gestellt als die, ob es denn Nandu nun wieder besser gehe…

Also bin ich heute mal rüber in die Nachbarschaft, nur zwei Steinwürfe entfernt. Schon aus der Ferne höre ich ein bekanntes Knötern – und glaube erst nicht, was ich da sehe:

Na? Dieses prachtvoll gefiederte Huhn reagiert zwar weiterhin nicht auf den Namen Nandu, freut sich aber umso mehr über die Sonnenblumenkerne, die ich über den festgefrorenen Schnee streue. Allerdings hat unser (S)Ex-Patient auch an Dominanz eingebüßt: War sie bei uns im Garten der Zampano und stets die erste am Futtertrog, ist sie nun das dritte Rad am Wagen:

Die „Ostfriesische Möwe“ und das im Foto vordere Huhn (mir unbekannter Rasse) dürfen als erste picken – und dann erst Nandu:

Tja, so ist das Leben…

 

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