19. März: Wo bin ich?

Als ich um 4:30 Uhr erwache, ist die Nacht für mich – gefühlt – zu Ende. Also heisst es, ein  bisschen die heutige Tour vorbereiten, der projektierten Unterkunft mailen, daß ich ggf. schon um 12:30 Uhr auf der Matte stehe, das Wetter checken, die Reiseutensilien in den Taschen hin- und her sortieren etc. pp..

Als ich schließlich, nach dem ebenfalls noch absolvierten Frühsport und dem Temperatur-Check aufm Balkon, um 5:55 Uhr bereit zum Abmarsch bin, treffe ich die – wie sich schnell herausstellt – beste Entscheidung des Tages: Ich ziehe, einem spontanen Entschluss folgend, meine Winterstiefel an, die ich nach meinem Schweizer Winter-Törn hier abgestellt hatte,

Nur fünf Minuten später dann der Schocker des Tages: Das Rad habe ich bereits aus dem Keller geholt und vor die Tür gestellt, es folgen die beiden Taschen, und als ich dann die Akkus rausbringe, schnappt hinter mir die Haustür zu. Herzstillstand. Mein Haustürschlüssel steckt noch unten in der Kellertür!

Fahrrad draußen, Schlüssel drinnen – das geht ja gut los!

Nach zehn Minuten tiefen Durchatmens greife ich in meine Hosentasche – und da isser! Völlig entgegen meiner Gewohnheit hatte ich ihn nicht auf der Kellertür stecken lassen, sondern – suuuperschlau – am Körper verstaut. Es kann also losgehen!

Zehn Minuten später bin ich bereits an der Elbe, folge ihr flussaufwärts vorbei an den Landungsbrücken und der Elphi, quere den stillgelegten Elbtower…:

… und habe nach einer Stunde die Stadt hinter mir gelassen, fast immer direkt am Elbufer:

Überall stoße ich auf Zeugnisse des letzten Hochwassers…:

…in diesem Fall allerdings war es ein aus der Kurve geflogenes Auto:

Hinter dem Geesthachter Stauwerk verlasse ich die Tide-Elbe, die bis hierhin noch einen Hub von 2,20 Metern aufweist, fahre mal links- mal rechtsseitig – gut geführt von der Beschilderung des Elberadweges:

So erreiche ich mein heutige Etappenziel Lauenburg, die südlichste Stadt Schleswig-Holsteins, pünktlich um 12:30 Uhr. Meine Hotelwirtin ist mit mir einer Meinung, dass ich mir meinen Mittagsschlaf verdient habe – nach 72 absolvierten Kilometern.

 

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