DAS geht ja gut los! Um 6 Uhr trage ich die Fahrradtaschen raus, schiebe mein Rad aus dem Schuppen… und merke schon an der Höhe des Sattels, das etwas nicht stimmt. Stimmt: Der Hinterreifen hat keine Luft mehr! Radtour beendet – vor Beginn derselbigen:
Meine Laune ist nicht die beste, als ich etwas später, nun mit Rucksack, zum Bahnhof pilgere, um die geplante Festlandstour notgedrungen per Bahn anzutreten. So entschliesse ich mich unmittelbar vor der Abfahrt, doch noch auf der Insel zu bleiben und erstmal ein erfrischendes Bad im Meer zu geniessen, dann zu frühstücken und schließlich den Zug nach Schleswig um 10:22 Uhr zu nehmen…
Dort angekommen, marschiere ich direkt ins Stadtmuseum, um mir die Ausstellung SHAPED BY THE SEA des niederländischen Fotografen Theo Bosboom anzusehen. Dieser hat die Europäischen Küsten bereist und an ausgewählten Stellen die Schönheit der Gezeitenlandschaften in wuchtigen und gekonnten Bildern festgehalten:
Da ich selber von mir behaupten kann, die Küsten Europas (zumindest deren südlichen Teil) gut zu kennen, bereiten mir die Fotografien mit Ortsbezug besonders viel Freude, noch mehr die dramatischen Bilder eines Sturmes, die der Fotograf auf Island miterleben durfte:
Im schattigen Ambiente des Museums kann der Betrachter sich wunderbar auf die Exponate konzentrieren, und der gezeigte Film läuft erfreulicherweise ohne Ton:
Auch diese gigantische Welle vor schroffen Felsenspitzen vermag mich schwer zu begeistern. Gut, dass ich hier war, eine schöne Inspiration für meine nächstjährige Ausstellung mit Lars:
Um 14 uhr ist der Kultur-Appetit zunächst gestillt, der wahre Hunger (in Anführungszeichen) macht sich dagegen umso stärker bemerkbar. Wie gut, dass es Blogleser gibt, die da Abhilfe schaffen. Mein nächster Zug bringt mich innerhalb von 25 Minuten nach Flensburg, wo ich mit diiieeeser Torte empfangen werde:
… nicht ohne vorher den prachtvollen Garten, das überbordende Hochbeet – und das frische Grab des Hauskaters Carlo in Augenschein genommen zu haben, der einen Tag zuvor zum Schrecken aller tot im Garten aufgefunden wurde. Offenbar hatte er sich, verletzt von einem Unfall, nächtens bis vor die Haustür zurückgeschleppt, wo er dann verstarb.
Das drückt natürlich uns allen auf die Stimmung, hindert uns jedoch nicht, zum Abend an die Förde herunter zu pilgern…:
… um das 40-jährige Dienstjubiläum meiner geschätzten Lauffreundin bei einem zünftigen Mahl zu feiern – und beim Heraustreten vor die Tür und einem Blick über die zauberhafte Kulisse der Stadt festzustellen, dass Flensburg ohne Zweifel die schönste Stadt Schleswig-Holsteins ist:
Ihr Lieben, mein Dank an Euch für diesen schönen Familienabend!