21. März: Neue Meldungen aus den Elb-Auen

Wenige hundert Meter nach dem Verlassen von Dömitz führt eine kleine Stichstraße nach rechts in die Pampa. ‚BINNENDÜNEN‘ zeigt ein gut übersehbares Schild an, dem ich folge. Bald geht es links ab auf eine sandige Piste, die sich nach 500 Metern zu einem Gehweg verengt.

Ich stehe vor DEM Natur-Highlight dieser ganzen Tour. Die ‚Binnendünen von Klein Schmölen‘ , ihres Zeichens die größten und höchsten Binnendünen Europas(!), liegen in ihrer ganzen Pracht vor mir:

Bis 1970 stand die Elbe bei Hochwassern vor diesen gewaltigen Sandbergen, die exakt die Höhe unserer Listland-Wanderdünen erreichen, über 30 Meter nämlich. Hier nähere Infos für alle Nicht-Geografen:

Es ist noch früh am Morgen, aber jetzt ist die Erstbesteigung angesagt:

Gaaanz weit hinten ist die Elbe zu sehen, die nun kein weiteres sandiges Material mehr anliefern kann, weshalb fast 90% des Sandes mit typischer Trockenvegetation bedeckt ist:

Umso skurriler die Nadelhölzer, in diesem Fall scheint es mal gebrannt zu haben:

Es bezieht sich schnell wieder, und ich radel‘ wieder auf den Elbdeich hinunter…:

…. dem ich im Weiteren über 90(!) Kilometer folge, nur unterbrochen von seltenen leichten Erhebungen, auf denen meist winzige Dörfer stehen. Teilweise fühle ich mich an die nordfriesische Halligwelt erinnert – ganz ähnlich dürfte das bei Hochwassern in vergangenen Zeiten hier ausgesehen haben.

Es lässt sich wunderbar radeln auf diesen Deichen, und ich bin (fast) der Einzige, der heute hier unterwegs ist – so scheint es zumindest:

Das Wetter wird unterdes immer ungemütlicher. Ein fieser Wind kommt auf, bedeckt ist es sowieso, und ich bin froh, dass er mich von hinten anschiebt:

So erreiche ich mein heutiges Ziel HAVELBERG, dessen Altstadt sehr pittoresk von der Havel (kurz vor deren Mündung in die Elbe) umflossen wird, schon um 16 Uhr:

Und eins steht fest: Heute Nacht träume ich von Auenlandschaften, Bruchwäldern und überfluteten Feuchtgebieten, von denen ich auf dieser Tour mehr gesehen habe als in meinem ganzen Leben bisher. Und ich sage: „Tschüß Elbe, das war eine faszinierende Bereicherung, was Du mir gezeigt hast!“ Denn morgen schlage ich einen anderen Kurs ein…:

 

 

 

 

 

 

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