Zu meinen größten Freuden in diesen Jahren des Bloggens zählen Einladungen bei meinen Lesern… das begeistert mein Gemüt in leuchtendsten Farben:
Am heutigen Abend radelˋ ich nach ……… in die …… Straße und betrete ein kleines Paradies, das sich anfühlt wie eine Zeitreise in ein Sylt der 1950er Jahre: Ein entzückendes Reetdach-Häuschen auf einem zum größten Teil mit Heide bestandenem Grundstück, nahezu uneinsehbar, weil so wunderbar eingewachsen, von den fernen Nachbarn, und auch von der Straße her.
Im milden April-Abendlicht, abgeschirmt von dem kühlen Wind, der von der nahen See herüber weht, sitzen wir auf der Terrasse, und spüren bei fränkischem Silvaner und „gebackenen Kartoffelecken rot/weiß“ sehr wohl, wie besonders diese 90 Minuten des wachsenden Miteinanders sind – und wie wohltuend in diesen Zeiten, so ernst das Gespräch auch bisweilen verläuft.
Als dieses Häuschen im Jahre 1952 errichtet wurde, war die Welt gerade genesen von der Pest des Nationalen, die in einem Flammenmeer endete. Fotos an den Wänden der kleinen Kate zeigen die stolzen Besitzer, die diesem Flammenmeer mit Glück entrannen und sich nun einer glücklicheren Zeit entgegensehnen.
Heute, reichlich zwei Generationen später, legt sich eine ganz andere Bedrohung auf unser Gemüt, nun als indirekte Folge der Globalisierung. Deren vielgepriesene Attribute nämlich zeitigen auch unliebsame Schattenseiten, auf die die Menschheit in mangelhaftem Maße vorbereitet scheint.
Hier, in dieser zauberhaften Oase, scheint diese moderne Welt wie ausgesperrt. Zumindest nach dem zweiten Glas dieses wunderbaren Weines will mir dieser Gedanke gefallen…