Pünktlich zum Frühstück zieht ein kräftiger Regenschauer über die Insel. Silke’s Cousin Walter, unser treuer Reisebegleiter, kommt im Ganzkörper-Präser zum Morgenmahl:
Damit ist die Sache auch erledigt, obwohl der Wetterbericht weitere Regenunbilden annonciert. Und es kann losgehen auf die nächste Wanderung – natürlich der Küste entlang, beginnend gaaanz rechts oberhalb der PUNTA CARENA und endend an der BLAUEN GROTTE gaaanz links oben:
Die Punta Carena mit ihrem fotogenen Leuchtturm erreiche ich über einen abenteuerlich versteckten und verwunschenen Küstenpfad, den ich an diesem Vormittag über fast 10 Kilometer(!) komplett für mich alleine habe – erst kurz vor der Blauen Grotte stoße ich auf zwei weitere Wanderer:
Ich wundere mich zunächst über die superaufwändige Bauweise dieses Weges, erfahre jedoch schnell auf verwitterten Kacheltableaus, daß Soldaten die Arbeiten daran verrichteten, die bereits seit Napoleons Zeiten die Insel zu verteidigen hatten. Natürlich hatten auch die/wir Deutschen die Insel besetzt, bis die Alliierten dem Spuk im Jahre 1943 ein Ende bereiteten.
Die Insel Capri besteht zum ganz überwiegenden Teil aus kalkreichen Meeresablagerungen. Mein Weg arbeitet sich deshalb durch eine typische CALANQUE-Küste mit der noch typischeren Tafoni-Verwitterung. Es braucht doch sooo wenig, um mich glücklich zu machen:
Silke ist heute Vormittag übrigens im Gebirge unterwegs, und schickt ne WhatsApp mit einer Impression vom höchsten Punkt der Insel, dem Monte Solaro, den sie per Seilbahn erreichte, aus gut 500 Metern:
Wir treffen uns im Anschluss an der Blauen Grotte, und Silke ist wild entschlossen, in diese hineinzuschwimmen. Der Termin ist günstig, denn aufgrund des gemeinen Swells schaffen es die Ausflugsboote heute nicht hineinzukommen: Grotte geschlossen/Badeverbot sowieso. Aber dieses außerordentlich sportlich wirkende junge spanische Paar kommt gerade herausgeschwommen, und ich beschwöre die beiden, noch einen Augenblick zu bleiben:
Vor lauter Aufregung vergesse ich, ein Foto zu machen von Silke‘s Aktion – und zum Glück schippert sie nach fünf Minuten wieder ans Tageslicht. Puuuuuh, wir gönnen uns darauf einen Kaffee in einer DIOR-Bar direkt neben der Blauen Grotte…:
… und genießen den teuersten Cappuccino unserer Laufbahn: Zwei Cappus und eine Flasche Wasser: € 28,-. Und gratis dazu eine gehörige Portion Schickimicki drumherum:
Schöne Tassen, muss ich zugeben.
Lieber Hans,
welch große Freude mit euch auf Reisen zu sein! Wort und Bild treffen in ganz großartiger Weise die erlebten Momente und transportieren sie in das verregnete Berlin.
Mit großer Vorfreude auf mehr.
Anne und André
Buona sera nach funky – Berlin! Und danke für die ermunternden Zeilen, lieber André. Hatte ich eigentlich erzählt, dass Walter und ich Corona haben? Offenbar im Münchner Nahkampf erworben. Ich bin mittlerweile wieder zu 50% einsatzbereit, Walter hinkt etwas hinterher. Aber datt wird schon. Mit Grüßen, Hans