Um Punkt 6 Uhr starte ich zu einem Spaziergang rüber nach Munkmarsch. Da könnte sich eine schöne Morgenstimmung entwickeln, und ich möchte meine neue Kamera (Leica M11) mal unter extrem lichtschwachen Verhältnissen testen.
Die Dinge entwickeln sich gut, und als ich die Wattkante ca. 45 Minuten später erreiche, glüht es am Horizont bereits, während es ringsherum noch finster wirkt. Ich fotografiere aus der Hand – und lasse bei vollautomatischer Einstellung die Kamera-KI entscheiden, was sie macht… Und was macht sie? Sie reisst die Blende auf bis zum Anschlag, also 1,4, wählt eine Empfindlichkeit von ISO 3200, die ich ihr maximal zugestanden habe, und löst aus bei 1/15 Sekunde. Für genau diese Kombination hätte ich mich auch entschieden übrigens…. Hier das Ergebnis, das auf der viiieeel größeren Originaldatei naturgemäß viiieeel schärfer kommt:
Da gibt es nun aber wirklich überhaupt nichts zu meckern.
In Keitum angekommen, glühen die Wolken über der bald aufgehenden Sonne. Schwierige Lichtverhältnisse mit überhohen Kontrasten. Blende 1,4 bei 1/30stel Sekunde Belichtung. Mit zusätzlicher Nachbearbeitung am Mac sieht das noch halbwegs gut aus, aber solche Kontrastverhältnisse sind auch unfair, ich würde das ohnehin anders fotografieren, wenn ich’s denn überhaupt täte. Und ja, die Pfütze ist gefroren…:
Dagegen stellt die Tankstelle überhaupt kein Problem dar…:
… und auch nicht das Tinnumer Friesenhaus, in dem heute ein, laut Eigenwerbung, „Italienischer Kunstmaler“ zuhause ist:
Fazit: Die Qualität der Dämmerungsaufnahmen ist geradezu faszinierend gut. Dreißig Jahre lang brauchte ich für derartige Fotos zwangsläufig ein Stativ – was besonders auf Reisen ziemlich nervig war. Darauf kann ich zukünftig verzichten, wenn ich nicht gerade Fotos von mir selbst machen will…