Zum ersten Mal nass werde ich bereits lange vor Sonnenaufgang. Und gerade bin ich halbwegs trocken, erwischt es mich noch einmal… „Selbst Schuld“, sagt in diesem Falle der nicht ausrottbare Kritiker, aber ich sitze nun mal nicht gerne im Ganzkörper-Präser aufm Fahrrad.
Jedenfalls fällt bereits vor der mittäglichen Rote Linsen- Kokossuppe die Entscheidung, heute überhaupt nicht mehr vor die Türe zu gehen, was ich bis jetzt (18 Uhr) auch nicht EINE Sekunde bereut habe.
Warum auch!? Überreichte mir doch eine wohlgesonnene Blogleserin beim gestrigabendlichen vorweihnachtlichen Keksebacken freundlicherweise ein weiteres Werk von Paul Theroux zur Ausleihe, das mich von der ersten Seite an gefangen nimmt. Na super, diesmal sogar über 700 Seiten! Und das, obwohl es nicht um eine -zigtausend Kilometer lange Zugfahrt geht bzw. gehen kann:
Zwar hege ich weder die Absicht – noch hätte ich überhaupt Lust – zum Erkunden der pazifischen Inselwelten, dafür sind es alleine die philosophischen Zwischenanmerkungen Theroux’, die das Lesen für mich zum Genuss machen. Denn die Mär von der „Flucht vor dem eigenen ich“ hörte ich als Gatte einer Vollblut-Altländerin, die um Jahrhunderte fester mit der Erde verankert ist als jeder neuseeländische Granny Smith, innerhalb der zurückliegenden 33 Ehejahre wohl eher häufiger als einhundert Mal. Während mir die „Erfahrung von tiefer Vergangenheitssehnsucht“, die „geistige Rückkehr in ein früheres Lebensstadium“ oder gar die „Einsicht in manch‘ schwerwiegenden Fehler“ aus der distanzierten Sicht der Fremde definitiv geschmeidiger durch die cerebralen Windungen laufen: