… sich komplett in floralen Details verliert:
Es ist ein windiger, kühler Maimorgen. Bft. 6, in Böen bis 8 aus WNW, unter 10 Grad – auf dem Bildschirm sehe ich, dass sich ein kompaktes Wolkenfeld von Nordwesten nähert, welches bald nach 6 Uhr die Insel erreicht haben dürfte.
O.k., es ist jetzt 4:45 Uhr, und ich radel` der Front entgegen. Kurz nach 5 Uhr, mittlerweile durch Kampen fahrend, kommen bereits die ersten Wolken, auch ist die Luft geschwängert mit Aerosolen, die große Fernsichten kaum erlauben.
Hinter Kampen sehe ich dann mein Thema: Die wie wild im stürmischen Wind um sich schlagenden, ja fast ums Überleben kämpfenden Blüten der Kamtchatkarosen. Werden und Vergehen, manchmal nur Zentimeter voneinander entfernt… ich lege kurz vor Klappholttal eine Radierbremsung hin und beginne mit meiner Arbeit, die fast rauschhafte Züge annimmt. Von der Umgebung nehme ich nur das wechselnde Licht wahr, dass die rasch vorüber ziehenden Wolken auf die Blütenkelche zaubern:
Wie es zu diesen gelben Blättern im Mai kommen kann, bleibt mir schleierhaft.
Detailfotografie unter diesen Bedingungen verlangt allerhöchste Konzentration, die ich als willkommene Herausforderung gerne einbringe. Die “Location-Suche” beschränkt sich auf wenige hundert Meter; erheblich komplizierter ist der Kampf gegen den Wind, den ich durch Einsatz aller Hartnäckigkeit für mich entscheide.
Ein traumhafter Fotomorgen geht schon um 6:30 Uhr mit dem kompletten Zuzug des Himmels zu Ende. Schade.
Das sieht so einfach aus und ist unfassbar schwierig.
Wiedermal ganz tolle Fotos! Auf dem 2. Foto sieht man auch den Stechginster – oder?
Vor vielen Jahren hast Du mal 2 zueinander geneigte Tulpen fotografiert mit dem Titel “Zuneigung”. Und da hab ich doch gefragt, ob Du sie abgeknickt hast….. oberpeinlich…… Ich hab nie vergessen, wie beleidigt Du damals warst.
Bin noch immer beleidigt!
Oh je……..