Es ballert gegen die Scheiben unseres Schlafzimmers. Böen um Beaufort 10, spüre ich – und Graupelschauer. MEIN Wetter! Ich bin knallwach. 4:45 Uhr – na klasse.
Der Blick aufs Radar beruhigt mich schnell. Bedeckungsgrad so um die 95% – eigentlich könnte ich mich gleich wieder hinlegen.
Ich entscheide mich für das üble Kapitel Büroarbeit. Währenddessen stürmt und fetzt und schüttet es wie aus Eimern draussen.
Um 8:30 Uhr, 430 Bildbeschriftungen später, streife ich meine Laufklamotten über und trabe an den Strand. Das Schicksal meint es gut mit mir – und verschont mich vor einem dieser Hammer-Schauer, und das Laufen an der Flutkante mit dem Nordwestwind im Rücken gleicht einer Sauerstoffdusche.
Im Laufe des späteren Vormittags und Mittags bricht die Sonne gelegentlich durch, ist aber zu hart für Euren Ober-Sensiblo in Sachen Licht.
Erst um 15 Uhr wird es interessant: Der Wind bläst immer noch heftig, nun aber mit den ersten Amboss-Wolken. Und diese in jenem überirdischen Licht, für das Sylt berühmt ist:
Immerhin. Die Sonne persönlich kommt zwar nicht mehr durch die Wolken, aber ihre Strahlen zaubern einen jener Nordseeabende hervor, der Einen die Unbill der radikalen Wetterbedingungen (fasst) vergessen lässt:
Allgemeines Entzücken aller Anwesenden. Ich bin nur froh, dass ich meine lange Angora-Unterhose angezogen habe…
Das Licht geht – Hans auch:
Auf dem Rückweg durch die Stadt stoße ich noch auf diese Urbane Installation, die uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück führen dürfte:
Schicht im Schacht für heute.