1./2. Juni: Guten Morgen aus Hamburg!

Landungsbrücken mit Oligarchen – Yacht

Habe mich gestern Vormittag mit dem 9 Euro – Ticket auf den Weg gemacht. Zu meiner Überraschung bei ganz normalen Verhältnissen, ohne Gewühl und Massen-Exzesse:

In Husum nehme ich beim Bahn-Fundbüro auf Gleis 5 mein seit einer Woche verschollenes Handy wieder in Empfang und gönne mir vor der Weiterfahrt einen Spaziergang zum Hafen:

Da knurrt der Magen. Dem kann mit einem knusprigen Matjesbrötchen abgeholfen werden:

Bei der Weiterfahrt Richtung Hamburg gibt sich die Deutsche Bahn AG alle Mühe, dem günstig erstandenen Monatsticket gerecht zu werden. Kurz vor Elmshorn nämlich bleibt der Zug stantepe in der Pampa stehen. Wunderbare Ruhe, viel Grün, irgendwo zwitschern Vögel, Idylle pur. Gestört nur von pausenlosen Durchsagen der Zugchefin über Signalstörungen, Gleisarbeiten, Stau bei vorhergehenden Zügen etc. pp.. Kennen wir ja alles. Sekunden nach der Ankündigung, dass wir noch 20 Minuten auf die Einfahrt nach Elmshorn warten müssen, setzt sich der Zug überraschend in Bewegung – beschallt mit der Ankündigung, dass im dortigen Bahnhof „am selben Bahnsteig“ der Zug aus Kiel stünde, in den wir bitteschön umsteigen sollen. Na super! Allerdings hat sich die DB nun noch ein besonderes Schmankerl ausgedacht: Sämtliche Reisende drängeln sich längst an den Türen, bereit zum Umstieg, als wir auf den letzten Metern vorm Stop feststellen, dass sich „unser“ Zug am Nachbargleis mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wie wir… und gaaanz coooool abfährt. Zapperlott, da kuckstu!

Ok, mit nur 65 Minuten Verspätung erreiche ich mein Traumziel Altona und erfreue mich bei einem entspannten Spaziergang an den Zeugnissen Urbaner Kreativität am Wegesrand:

Derlei Zerstreuung lässt mich für Minuten vergessen, dass ich jüngst in einem Insider-Artikel lesen musste, dass sich die desaströsen Verhältnisse bei der Bahn innerhalb der mir noch gegebenen Lebensspanne gar nicht mehr ändern könnten, selbst wenn dieses gewollt wäre, weil die jahrzehntelange Vernachlässigung des ÖPNV‘s innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten gar nicht aufzuholen sei. Auch mit einem 100 Milliarden – Sondervermögen nicht, so runterge(privat)wirtschaftet ist der Laden.

Immerhin, für nur 9 Euro habe ich gestern schon eine Menge erlebt, und 29 Tage bleiben ja noch…

Heute verlasse ich mich allerdings besser auf mich selber. Es steht eine meiner hanseatischen Lieblingswanderungen an…

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert