12. August: Vollmonduntergang und die nichtgemachten Bilder

Nach allem Gerenne und Getue um ein gutes Foto genieße ich die halbe Stunde des Wartens auf das richtige Licht… herrlich!

Beim Zurückradeln über die hölzerne Wandelbahn von der Himmelsleiter Richtung Stadtzentrum, immer noch in der Dämmerung vor 6 Uhr, höre ich am Strandübergang Käpt‘n Christiansen Straße lautes Jungmännergelache von der Landseite her. Was sich im Folgenden vor meinen Augen abspielt, unterstützt die These des von mir sehr geschätzten Kollegen Wim Wenders, daß „die besten Bilder die nichtgemachten“ seien: Mit lautem Gejohle stürmen über den Strandübergang nicht weniger als sieben gutgebaute, durchweg hübsch anzusehende junge Männer hinweg Richtung Strand, die nichts, aber auch gaaar nichts anhaben. Nicht mal Strümpfe, und auch nichts in den Händen. Splitterfasernackt also, mit anderen Worten. Einer nach dem anderen stürzen sie an den Strand hinunter und tauchen mit Köppern ins Meer. Aaalter Finne! Wo die wohl losgelaufen sind!?
Das toppte noch den lauthals schnarchenden Punk, der sich quer(!) über die Himmelsleiter-Strandtreppe zum Schlafen positioniert hatte, so daß ich beim Hochhecheln mit meiner ganzen Fotokladdage fast über den Typen gestolpert wäre im Halbdunkel. Und auch die beiden Frauen in Ballkleidern(!) und kunstvoll onduliertem langem Lockenhaar, die mir im Anschluss am Keitumer Wattufer(!) in tiefer Umarmung und kurios kichernd begegneten, konnten mich heute früh nicht mehr schocken. Nur die Fotoausbeute blieb nach dem Monduntergang etwas knäpplich… aber das war/ist völlig ok nach diesen Zugaben.

 

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