17. November: Vice versa

Geplant war für heute eigentlich, über die Nordroute nach Niebüll zurück zu radeln, genau über Medelby und Süderlügum, incl. Besuch im dortigen „Dänen-Spritshop“, in dem schon ab 10 Uhr Bier und harte Getränke der Standard sind…. statt Frühstück. Aber schon vor meinem Frühstück entscheide ich mich, exakt die gleiche Route zu nehmen, über die ich gestern kam. Diesmal allerdings mit dem Fokus auf die Urbane Gegenwart gerichtet. Als Titel ist das Umspannwerk in West-Haurup zu beäugen, in dem der erzeugte Windstrom in die nach Süden führenden Überlandleitungen transferiert wird. Und SO sehen heute moderne landwirtschaftliche Betriebe aus:

Das Wetter präsentiert sich vom Feinsten – heute sogar mit Rückenwind. Ich muss aufpassen, dass ich an den schönsten Urbanen Strukturen nicht vorbei radle – hier eine  ganz reizende industrielle Brache am Ortsrand von Lindewitt:

Schön auch: Die Menschen bekommen wieder Kinder. Und es sind sicher die wohlmeinenden Nachbarn, die das gerne „teilen“ – wie man diese Kundtuung in Facebook-Zeiten nennt:

Huch! … auch nett:

Mit dem Älterwerden hat auch die Landbevölkerung weiterhin Probleme:

Bei Stedesand an die touristisch infiltrierte Westküste zurück gekehrt, stoße ich auf dieses – offensichtlich sehr erfolgreich geführte – Geschäft für Gartenschmuck:

Nach 2 1/2- stündiger Fahrt nähere ich mich meinem Ziel über die Schlussetappe neben den Bahngleisen zwischen Risum-Lindholm und Niebüll. Zu meiner allergrößten Freude wird gerade der Syltshuttle Plus herum rangiert, in den ich gleich steigen werde. Die Existenz dieses Zuges gehört zu den Kuriosa des Deutschen Eisenbahnwesens: Er wird an den DB Autozug angekoppelt nur aus DEM Grunde, weil er nach Ankunft in Niebüll alleine weiter fährt bis Bredstedt, um damit eine größere Reichweite gegenüber dem Konkurrenzunternehmen vorzutäuschen – was dem Autozug auf dem eingleisigen Streckenabschnitt nach Eisenbahngesetz die Vorfahrt garantiert. Der SSP fährt nonstop, der Wettbewerber muss warten – ääätsche:

Der „SSP“ startet heute von Gleis 4. Ich habe eiskalte Füße und freue mich auf eine entspannte Rücktour zur Insel. Noch vor Erreichen Klanxbülls schlafe ich ein und werde erst aufgrund eines überraschenden Bremsmanövers vor Keitum wieder wach. Mit dem Zugführer werde ich schnell einig, dass der SSP der tollste Zug überhaupt ist, und ich kündige an, in meinem nächsten Leben als Kollege tätig zu werden… Lokführer war immerhin schon im Alter von 4 Jahren mein Traumberuf.

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