28. Januar: Gestern abend treffe ich….

…. Blogleser der allerersten Stunde in Hamburg. Es wird gereicht: Arroz com Frango – fast ein portugiesisches Nationalgericht. Wir trinken eine 2011er Hochheimer Hölle von Gunter Künstler, die fand sich bei mir im Rucksack…

Heute früh nehme ich die erste Maschine, die morgens in Hamburg starten darf. Pünktlich um 6 Uhr. Die TAP bringt mich nach Lissabon. Erst kurz vorm Landeanflug, über den verschneiten „Picos de Europa“ im Norden Spaniens, geht die Sonne auf:

In Lissabon laufe ich zum Entrecampos – Bahnhof und besteige dort den Zug nach Faro/Algarve. Dort steige ich um in den Bummelzug Richtung Vila Real de Santo Antonio:

Kurz vor Tavira steige ich aus und beginne meine Wanderung, immer am Wattufer entlang, Richtung Westen:

Das Naturschutzgebiet Ria Formosa dürfte das zweitgrößte Wattengebiet Europas sein, hinter der Deutschen Nordseeküste. Ich wandere durch Quadratkilometer von kräftig duftenden Salzwiesen, die von Prielen durchzogen sind – in denen ich zahlreiche Limikolen entdecke, die ich an Sommertagen auch  auf Sylt antreffe. Hier, im äußersten Südwesten Europas, ist ab Ende Januar offizieller Frühlingsbeginn. Bei Tagestemperaturen zwischen 15 und 18 Grad blühen die Mandeln:

Das lacht das Blogger-Herz. Die Sonne scheint milde vom zunächst fast wolkenlosen Himmel, u. a. auf gewaltige Meersalz-Berge, die aus den hiesigen Salinen gewonnen werden:

Die sehen so aus und bedecken sicher auch einige Quadratkilometer:

Nach einem raffinierten System wird das Meerwasser bei Springtiden bis in die höchstgelegenen Salinen befördert. Von dort aus fließt es durch die weitverzweigten, künstlich angelegten Becken, zurück Richtung Meer. Dabei verdunstet es zunehmend, bis eine derart hochprozentige Salzlake entsteht, in der sich die Salzkristalle an der Oberfläche sammeln – woraus dann das höchstwertige Salz gewonnen wird.

Meine Wanderung nach Olhão wird, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Abstecher in die Salinen-Landschaft, erheblich länger als erwartet. Vor dem (aufgegebenen) Bahnhofsgebäude von Marim werden die Schatten bereits länger:

Ich erreiche mein heutiges Ziel in der späten Dämmerung – nach 27 Kilometern. Olhão kenne ich seit den späten 1970er Jahren… und kann nur staunen, was dieser Ort in den zurück liegenden Jahrzehnten für einen Strukturwandel hat erleiden müssen:

Dazu morgen mehr. Bin „etwas“ ferdich…

Kommentare (3)

  1. Yvonne Lagoni

    Huhu El Hansemanno, Du bist also tatsächlich wieder “on the road”. Deine farbenfrohen Aufnahmen lassen mich ein wenig seufzen, denn beim Blick aus meinem Fenster sehe ich grauen Himmel über Hamburch, der Wind heult leicht und der Regen klopft an die Fensterscheibe. Fortune wünsche ich Dir für diesen Tripp und danke Dir, dass ich Dich im Geiste begleiten darf. Es grüßt das Wonnige

    • Hans Jessel

      Meine liebe Wonni, es war fünf vor zwölf mit meinem Vitamin D – Mangel… 😉 Hier bin ich nun richtig diesbezüglich. Macht viel Spaß, das Küstenwandern! Grüße aus Faro von El Hansemanno

  2. Karin Saß

    Hallo Hans, habe durch Uta von Deinem Blog erfahren. Toll. Gefällt mir sehr gut.
    Vielleicht kannst du dich noch an mich und die gemeinsame Studienzeit erinnern. LG auch an Silke.

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