9. April: 97 seconds in paradise

Um 5:30 Uhr sehe ich nach dem Rechten in Sachen Wetterentwicklung und sattel‘ augenblicklich die Hühner. Dabei sieht der zu fast 90% bedeckte Himmel alles andere als einladend aus. In Kampen wird es sooo dunkel, dass ich kurz überlege, den Einsatz an dieser Stelle abzublasen, bleibe aber – glücklicherweise – dran. Mitten in einem mächtigen Graupelschauer erreiche ich List und muss mich sputen. Der Schauer zieht erheblich schneller ab als vermutet, und ich spüre förmlich, dass Sylt sich vor meinen Augen zu entkleiden beginnt…

Ca. 500 Meter vor meinem angepeilten Ziel beginne ich mit dem Spurt… und laufe, nein renne, noch bevor die Sonne überhaupt über dem Horizont erscheint, in ein amphitheatralisch ausgeleuchtetes Paradies, hinein in ein nur als irrwitzig zu bezeichnendes Licht:

Dann kommt die Sonne…

… und sorgt endgültig für ein überirdisches Ambiente:

Hans macht den Derwisch. Ich fotografiere wie ein Irrer. Und zähle am Ende 61 Fotos, jedes unglaubwürdiger als das andere. Zum Ende der Veranstaltung schiebt sich sogar noch eine Mammatuswolke (siehe die Beutel im hinteren/unteren Teil) ins Rampenlicht:

Boah, der totale Hammer! Urweltlich/Biblisch/Infernalisch – alles stimmt. Nach kürzester Zeit erlischt das diabolische Drama: Die nächste Wolke schiebt sich heran, und als sie eeendlich weitergezogen ist, kehrt der Alltag in die Dünen zurück.

Danke Sylt, gewaltige Vorstellung, echt. Mehr geht nun wirklich nicht! *Donnernder Applaus*

Kommentare (4)

  1. Claudia O.

    Was für ein tolles Bild!
    V.G.Claudia

  2. Barbara Prasch

    Faszienierende Aufnahmen!!
    Herzlichen Gruß aus Berlin
    Barbara

    • Hans Jessel

      Dankeschön für die Blumen! Das Licht war überirdisch, ich musste nur den Auslöser betätigen…

  3. Barbara Prasch

    Leider hat sich bei mir ein Fehlerteufelchen eingeschlichen: “faszinierende” ist richtig. So was passiert, wenn man müde ist und noch unbedingt die Begeisterung ausdrücken will.

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