*früher: Nordseewetter
Es schüttet. Ich bin um 7:50 Uhr gerade im Sportstudio angekommen, als draußen die Welt unter geht. Böen um die 9 Windstärken treiben die Regenwände durch menschenleere Strassen.
Eine gute halbe Stunde später: Der Wind macht Einen auf Laues Lüftchen, von Norden her reißt es innerhalb von Minuten auf – schon fingern erste verirrte Sonnenstrahlen an höheren Schäfchenwolken herum.
Panik! Ich rein in die Klamotten, kurz zu Hause zwei Brötchen eingeworfen… und ab in die Wildnis. Ziel ist zunächst Kampen ff., aber da erschallt die bewährte Innere Stimme und säuselt: „Hans, gehˋ direkt an den Strand und wanderˋ gen Süden. Siehst Du nicht die fotogene abziehende Wolkenfront? Hast Du vergessen, dass es gegen Niedrigwasser geht? Du weißt doch, dass ich immer Recht habe, oder?“
Offenbar eine weibliche Innere Stimme. Also dann eben an den Strand:
Dort ist offenbar der ultimative Selfie-Day ausgebrochen: Kinder fotografieren sich mit Hund, ältere Ehepaare mit Buhne, eine Frau läuft rückwärts, das Smartphone über dem Kopf, auf eine verblüffte Silbermöwe zu, die sich gerade in der Morgensonne das Gefieder putzt… und flink den Abmarsch macht…:
… während sich am Dünenfuß ein durchgeknallter Blogger in einem Haufen Strandmüll portraitiert, die Kamera im Gemüse, und dann noch mit Selbstauslöser. Echt peinlich:
Was(!) für zwei traumhafte Stunden am breiten Niedrigwasserstrand! Milde Temperaturen und Sonnenglast vom Feinsten. Vom Meeres-Enthusiasmus überwältigt, entkleidet sich eine mittelalte Dame und hüpft vor meinen zum Boden gerichteten Augen (und ebensolcher Kamera, auch wenn es niemand glaubt!) in die dramatischen Fluten… erstaunlicherweise ohne Smartphone. Da im Folgenden kein Hilfeschrei ertönt, wandere ich weiter:
Wir wollen nun die künstlerische Fotografie nicht aus den Augen verlieren. Deshalb hier ein Blick aufs Detail…:
… und hier ein Blick in schwarzweiße Welten:
👍😇
Zu dem Selfie des Bloggers passt : war heute mit meinem Enkel zwischen Strandoase und Zauberbude am Strand ( Plastik – ) Müll sammeln. Einen ganzen Müllsack konnten / mussten wir sammeln – auf diesem kurzen Abschnitt. Erst heute habe ich das Ausmaß des Plastikwahnsinns begriffen. Wir werden das fortsetzen – nur nicht 365 Tage 😉